H.M.S. VICTORY - 1:350 - Maly Modelarz und noch mehr...

  • moin1 ,


    ein Baubericht über die VICTORY darf doch eigentlich in keinem Modellbauforum fehlen? Und der kommt hier nun ausgerechnet von mir, der jahrelang niemals auch nur in Erwägung gezogen hat, das schon zig.mal gesehene Schiff als Modell zu bauen!


    Aus verschiedenen Gründen habe ich vor drei Jahren dann aber doch Feuer gefangen und mich zunächst an einem Plastikbaukasten versucht. Ich habe versucht, die Revell-VICTORY in 1:220 durch Hinzufügung von Kartonteilen zu bauen. Das gefiel mir dann nicht mehr und ich habe den fertigen Rumpf an einen anderen Modellbauer weiteregegeben. Plastik ist nicht mein Material, und das Schiff wollte ich jetzt aber immer noch gerne bauen. Also dann doch aus papier und Karton. Da ich nicht bei Null anfangen wollte, habe ich mir als Basis den Bogen von Maly Modelarz in 1:200 gewünscht (und die GOLDENE SCHERE hat ihn mir gebracht!).


    Vorgestellt habe ich das gute Stück hier:


    Maly Modelarz 10-11-12/2005 HMS VICTORY



  • Eigentlich baue ich meine Schiffe im Maßstab 1:250. Das wollte ich bei der VICTORY aber nicht. Da ich schon mal von HMV den kleinen Kreuzer S.M.S. DRESDEN in 1:350 gebaut habe, habe ich den Maßstab gewählt. Und da keins meiner Modelle ohne Bauplan auskommt, passten meine wesentlichen Unterlagen bequem auf A4 Blätter.



    Der Abgleich zwischen Plänen und Bogen ergab, dass der Bogen die Formen und Proportionen des Dreideckers gut wiedergab. Der Bogen ist ganz schön gemacht, für mich war er eine super Basis um mein Modell nach Plänen und Fotos zu erweitern. Die Bauteile in der Verkleinerung sahen dann so aus:



    Ich schreibe in der Vergangenheitsform da mein Modell seit gestern fertig ist! Für alle Interessierten möchte ich hier gerne rückblickend schreiben, wie es zu dem Schiff auf meinem Regal gekommen ist. So folgen nun peu á peu die wichtigsten Bauschritte in knapper Form.


    Fortsetzung folgt also!


    Viele Grüße,
    Klaus

  • hallo klaus,


    gene und mit relax sitz ich im erste reihe um dein werftbeicht zu sehen
    habe auch dem bogen deine victory aber .....glaube es ist "noch" eine nummer zu gross fuer mich.


    aber deswegen lehernen kan mann immer.


    gruesse und komplimente fuer deine auch vorige kontruktion.
    marco

  • Servus Klaus,


    finde ich super gut.

    Und der kommt hier nun ausgerechnet von mir, der jahrelang niemals auch nur in Erwägung gezogen hat, das schon zig.mal gesehene Schiff als Modell zu bauen!

    Du motivierst mich doch noch die 1000ste Bismarck zu bauen.


    Man soll einfach bauen, was einem Spaß macht.


    cool1



    Grüße


    Jürgen

    Servus aus der Oberpfalz


    "Bass'd scho" (Lokale philosophische Grundregel)

  • Hallo Klaus,


    endlich zeigst du was von deinem "Geheimprojekt".


    Dann schonmal vorweg einen herzlichen Glückwunsch zur Fertigstellung! Eine Victory in 1:350 ist schon echt eine Ansage oh1
    Nach dem Rumpf der Temeraire war ich damals ganz froh, dass ich die Takelage nicht bauen musste - aber irgendwie reizt mich das auch noch. Eine Firstrate wird es zwar auf absehbare Zeit nicht geben, aber irgendwas größeres "gelbschwarzes" werde ich auch noch bauen!


    Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen auf das, was hier demnächst kommt!
    Viele Grüße
    Ludwig

  • OOOOO JA ... da bin ich auch dabei...!!!! tanz 2 urlaub1
    Auf dieses Modell von Maly war ich schon immer neugiereig!

    Gruesse,
    Norm
    bä1


    Zehntausend Teile sind auch nicht schwieriger.
    Die dauern nur länger... les 3
    ______________________________


    Versemmelte Werke ach1

  • Hallo Klaus,


    damit hast Du ja schon ganz schön lange still gehalten. Wie ist es, hast Du die Wanten geküpft? kratz1 lala1 happy1 Ich schätze, dass Du das in dem Maßstab sicher anders gelöst hast. So viele Konten und alle mt Webleinensteks kann ich mir garnicht vorstellen. Aber irgendwie könnte ich mir die Victory von Shipyard auch mal vorstellen. Wird aber nichts, da ich noch einiges an Segelschiffen und auch noch anderes hier liegen habe, wird es in meinem Alter wohl kein so zeitintensives Schiff mehr geben.


    Viele Grüße
    Fritz

  • Na, da ist ist ja wieder eine schöne Runde zusammengekommen knuddel1
    Es stimmt schon, man soll bauen was- und wie man es will. Bei meinem Revell-Versuch habe ich mich durch allzuviel Recherche selber ins Aus geschossen. Daher der Entschluss, die VICTORY zu bauen wie sie seit 1922 in Portsmouth im Trochendock liegt. Genauer der Zustand der 1960er Jahre. So schreibt es mein Buch aus der "Blauen Reihe" vom Delius-Klasing-Verlag vor:



    Für den Band habe ich damals, Anfang 1983, 27,50 DM vom Taschengeld abgedrückt. Nun freue ich mich das Buch noch zu besitzen und es endlich aktiv einsetzen zu können! Die im Buch enthaltenen Risse – gezeichnet von Wolfgang Hölzel – habe ich auf meinen Maßstab gebracht. Diese Risse sollen mir im Festlegen von Größen und Positionen von Details helfen. Der Buchinhalt ist eigentlich eine Bauanleitung für ein Airfix-Modell. In der deutschen-, damals in der DDR redigierten und im Westen herausgebrachten Ausgabe, wurden die Hinweise auf den Plastikbaukasten entfernt und durch Schritte für einen Bau nach Plan ersetzt. So ein bißchen eierig zu lesen ist das Ganze schon, ich bin dennoch froh den Band als Hilfe zu haben. Nach einigen Jahrzehnten kommt er jetzt endlich mal zum Zuge!


    Ich war übrigens als Zwölfjähriger so kühn, gleich mit den beigefügten 1:100-Plänen eine Modell bauen zu wollen. Ich kam natürlich nicht weit. Kann aber mitreden was es heißt, als Anfänger sich sofort auf einen ganz dicken Fisch zu stürzen... schwitz1

  • Angefangen habe ich .... hinten! Ich habe mir gedacht, am Anfang ist die Motivation hoch und mit viel Sorgfalt lassen sich jetzt Dinge bauen, die man später vielleicht nur noch so lala macht um einfach nur fertig zu werden. Und die Taktik hat funktioniert! Beim takeln hätte ich nämlich absolut keine Lust mehr gehabt, auch nach Boote zu bauen oder Rahen anzufertigen. Oder gar Anker ganz am Ende...So war alles schon da und konnte verbaut werden.


    Begonnen habe ich also mit den Marsen und Untermasten. Auf den Fotos seht Ihr mein Vorgehen: Die Bauteile vom Bogen als Basis genommen und selber ausgebaut (Also ein Profil um die Marse gezogen, die Trittlatten aufgesetzt und die Salinge darunter ausgebaut. Die vierkantigen Toppen sind wieder vom Bogen, auf Passende Holzspieße aufgeleimt und mit Revell-Aqua-Color bemalt. Ocker und Panzergrau (und dunkler Grauton).


    Die Rahen und Stengen haben alle einen Kern aus Federstahldraht welcher mit Papier umwickelt wurde. Die Rahen derart, dass die Vorbildgerechten Verdickungen entstanden.


  • So kam dann ein Teil zum nächsten. Die Belohnung war dann der Rumpfbau für mich. Der Rumpf folgte, als die Plastikkiste mit Booten, Rahen, Spieren, Heckspiegel, Seitengalerien und so weiter gefüllt war. Wer schon mal einen Kreuzer oder ein Frachtschiff gebaut hat, wird über die Anzahl der Teile nur lächeln. Viel ist es nicht.


  • Ein weiterer Buchgrundstein war


    John McKay, The 100-gun ship VICTORY, Conway Maritime Press Ltd



    Was soll ich sagen? Den Band aus der Reihe »Anatomy of the ship« wird sicher vielen bekannt sein. Mehr als 300 technische Zeichnungen die das Schiff im heutigen, restaurierten Zustand präsentieren. Zum Verständnis des Schiffbaus und zur Abnahme von Details eine unverzichtbare Quelle. Auch hier habe ich mir die wichtigsten Zeichnungen auf Maßstab kopiert. Leider fehlt ein Segelplan und eine Zeichnung zum Kupferbeschlag des Unterwasserschiffs.

  • Also gut, das Arsenal an Bauteilen war gefüllt, die Belohnung kam mit dem Spantgerippe! freu1


    Das konnte ich nach der dünnen Bauanleitung rein aus dem skalierten Bogen machen. Ich muss dringend hinzufügen, dass ich den Bogen bei Slavomir gekauft habe und eine aus dem polnischen übersetzte Bauanleitung beilag! Die Anleitung habe ich auf jeden Fall benötigt. Trotz Bücher und Fotos undso!


    In die Grundplatte habe ich zwei Zahnstocher eingebaut. Darauf steht mein gestreifter Brummer nun. Damit sich nichts verzeiht, leigen beidseits zwei Federstahlstücke an.

  • Alle Kartonmodellbaupuristen sollten jetzt schnell wegschauen. Ich habe einen "gefüllten Augsburger" gebaut. Der Begriff ist bei einigen Holzmodellbauern schon ein fester Terminus. EinTop- Modellbauer aus Augsburg propagiert die Methode, die Spantenzwischenräume mit Holz - hier: Balsa - aufzufüllen. Das spart eine Unterbeplankung und bereitet nach dem Schleifen den Rumpf optimal zur Weiterverarbeitung vor.



    Es könnte jetzt auch ein misslungenes Fass werden...

  • Hallo Klaus,


    der "gefüllte Augsburger" ist eine große Hilfe, die ich bei meiner Granado zum ersten Mal eingesetzt habe. Ich war mehr als zufrieden dabei, habe es aber leider bei der Towaritsch nicht mehr berücksichtigt. In Zukunfe werde ich bei Segelschiffen aber immer wieder zu solch einer Methode greifen, obwohl sie Zeit kostet, doch das Ergebnis belohnt einen dafür!


    Viele Grüße
    Fritz

  • Hallo Klaus


    Klar bin auch ich mit von der Partie, auch wenn ich der Meinung bin, dass es rein von der Optik her schönere Segler gibt.
    Aber Dein Vorhaben, bzw. dein gehabtes Vorhaben (Meine Kinder würden mir jetzt die Zeitform erklären...) finde ich sehr interessant!


    Beste Grüsse
    Peter

  • Die VICTORY war mal ein sehr schönes Schiff! Sie war bei beim Stapellauf 1765 eines der stärksten Kriegsschiffe weltweit. Der elegante Dreidecker war als schneller Segler bei vielen Admiralen beliebt. Wie alle militärischen Gebrauchsgegenstände wurde das Schiff in seiner extrem langen Dienstzeit immer wieder angepasst, modernisiert oder – vor allen nach geschlagenen Schlachten – repariert. Einen sehr schönen Überblick über die wechselvolle Geschichte gibt es hier, von Daniel Fischer geschrieben, zu lesen:


    http://www.modellmarine.de/ind…der-hms-victory&catid=364



    So sah das Schiff 1793 aus. Im zarten Alter von 23 Jahren. Unter anderen Unter anderen mit Lateinerrute am Kreuzmast, offenen Heckgalerien, tiefer liegenden Rüstbrettern und – hier nicht zu sehen – anderem Deckslayout.

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