Kleiner Kreuzer S.M.S. ARCONA tropenfarben mit UWS HMV 1:250

  • Vor etwa 20 Jahren war mein erstes HMV-Modell das Kanonenboot S.M.S. PANTHER im Tropenantrich. Ich hatte den Bogen kurze Zeit nach dem Erscheinen gekauft, 1. Auflage Konstrukteur Markus Wiekowski, und war von der Passgenauigkeit und Baubarkeit des Modelles - auch für einen nicht sehr erfahrenen Kartonisten - begeistert.
    Nun kommt nach zwei Jahrzehnten endlich das nächste Modell der Kaiserlichen Marine im Tropenanstrich "unters Messer".
    Ich habe mich für den Kleinen Kreuzer S.M.S. ARCONA entschieden, er ist Hauptbestandteil des HMV-Clubmodells 2014 und besticht durch seine für die Zeit typische, schlanke und fast zerbrechliche Formgebung.


    Die ARCONA erhielt den Tropenanstrich mit weißem Rumpf und ockergelben Aufbauten im Juni 1908 bei der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven und reiste anschließend via Suezkanal nach Asien. Das Schiff blieb bis Februar 1910 auf der Ostasiatischen Station, am 7.2.1910 traf sie in Sabang den Kleinen Kreuzer S.M.S. LEIPZIG und war damit offiziell abgelöst. Während des Aufenthaltes im Fernen Osten unternahm S.M.S. ARCONA zahlreiche Reisen im Pazifik, oft wurde nach Naturkatastrophen auch Hilfe geleistet und 1909 erhielt das Schiff den Auftrag das Deutsche Reich bei den Feierlichkeiten in San Franzisco anlässlich des Wiederaufbaues nach dem schweren Erdbeben von 1906 zu vertreten. Bevor ich ins Plaudern komme ........ les 3 Wikipedia oder "Die deutschen Kriegsschiffe" Band 1 von Hildebrand/Röhr/Steinmetz kann ich empfehlen.


    Das Modell ist baugleich mit dem Bogen des Schwesterschiffes S.M.S. UNDINE welches im HMV-Verlag in der grauen Version mit Unterwasserschiff erschienen ist. Ich werde die S.M.S. ARCONA nicht im Rahmen des Tsingtau-Dioramas aus dem Clubmodell 2014 bauen, sondern als Einzelmodell, kombiniert mit dem Unterwasserschiff aus dem Bogen der S.M.S. UNDINE. Vielleicht baue ich auch die eine oder andere Leuchtdiode ein ...... denk1 ...... schauen wir mal.



    Nun habe ich mich mit allen verfügbaren Materialien eingedeckt und es kann losgehen. Natürlich habe ich mir den Baubericht des Tsingtau-Dioramas mit der Arcona von Kurt und einen Baubericht der S.M.S. UNDINE aus einem Nachbarforum auf die Favoritenleiste gelegt und werde mir dort gelegentlich Hilfe holen.


    Alle Besucher und Beobachter sind natürlich herzlich Willkommen, Kritik, Anregungen und Tipps jederzeit erwünscht,


    viele Grüße
    Markus

  • Los geht es mit dem Unterwasserschiff aus dem Bogen der S.M.S. UNDINE. Da es sich um eine Konstruktion von Peter Brandt handelt bin ich ganz zuversichtlich, daß ich es ohne allzuviele Beulen und Dellen hinbekommen werde.
    Zunächst wird ein konventionelles Spantengerüst gebaut. Der Karton kommt mir etwas dünn und weich vor, die Spanten sind aber dicht gesetzt und ich habe nicht an UHU-Schwarz gespart. Die Aussenhaut besteht später pro Seite aus nur drei Teilen und ich hoffe sie nach gutem Vorformen ohne allzu großen Druck anbringen zu können, sonst könnte es doch Beulen geben .......
    Über den Längsspant wird dann ein "Blindkiel" geklebt, welcher später nicht zu sehen ist. Er bietet für die Aussenhaut Klebelaschen und eine gerade Auflage für den endgültigen Kiel.
    Seitlich kommen auf den Seiten je zwei lange und zwei kürzere "Blindplanken" auf die Spanten, auf den Querspanten finden sich kleine Strichmarken für die korrekte Ausrichtung.
    Und da kommt schon das erste, kleine Problem........ ich habe mit 34d angefangen und diese lange Blindplanke einfach nicht korrekt ausrichten können. Schon die Wölbung des Streifens erscheint mir verdächtig und ich habe dann mal schnell in einen Baubericht des UWS im Nachbarforum geklickt - Fehler in der Bauanleitung.
    Die Nummern der Teile 34b bis 34i sind seitenvertauscht, was in der Bauanleitung auf die BB-Seite soll gehört tatsächlich auf die StB-Seite !
    Ich habe mal die falschen Buchstaben mit den korrekten in rot überschrieben.



    Wenn man so die Seiten tauscht passen alle Blindplanken ohne Probleme auf die entsprechenden Markierungen.
    Heute ist alles gut durchgetrocknet, das Konstrukt schon ziemlich stabil und im Laufe des Tages werde ich die Aussenhaut vorbereiten ......



    ......... hoffentlich kann ich heute Abend positives Berichten.


    Viele Grüße
    Markus

  • Hallo Markus,
    ein wirklich schönes Projekt. Da bei dem Bogen der Arcona bs auf die Bugzier und die Farben die Konstruktion der Undine übernommen wurde, dürfte das mit dem Unterwasserschiff klappen.
    LG
    Kurt

  • Hallo alle zusammen,
    schön, daß Ihr dabei seid und mir auf die Finger schaut ......... pc3
    Am Ende des Tages habe ich den Rumpf noch nicht geschlossen und es gibt auch einige Beulen - zur Not wird es doch wieder ein Wasserlinienmodell.
    Ich habe zunächst die beiden großen Seitenteile angesetzt und dann Segment für Segment zum Kiel hin geschlossen. Das hat ganz gut funktioniert, an den Enden der vorgesehenen Schlitze haben sich dann aber doch einige Verwerfungen ergeben.
    Ich denke bei vorherigem Verkleben und Formen der Teile hätte es genau so ausgesehen.



    Zum Glück liegen diese Beulen im Bereich der Plattengänge und ich hoffe diese verdecken einige Unschönheiten. Die Nähte zwischen den Segmenten werden noch farblich mit einem haarfeinen Strich roter Acrylfarbe versehen.
    Die Teile für den Bug- und Heckbereich sind in jeder Hinsicht mit einem gewissen Übermaß versehen, das war in der Länge beim Ansetzen sehr hilfreich, im Bereich der Wasserlinie liegt alles sauber an.



    Merkwürdig ist der "Überstand" am Bug, dort sollen die geschlitzten Segmente über dem Blindkiel auf Stoß zusammengeführt werden. Füge ich sie so zusammen dann stehen sie weit von den Spanten und dem Kiel ab, mit viel Luft dazwischen. Stutzen ? Damit werde ich mich dann morgen in Ruhe beschäftigen, am Heck sieht es etwas einfacher aus.


    Viele Grüße
    Markus

  • Servus Markus,


    Alle Besucher und Beobachter sind natürlich herzlich Willkommen, Kritik, Anregungen und Tipps jederzeit erwünscht,

    …. auch ich bin gerne wieder dabei. daumen1




    Grüße


    Jürgen

    Servus aus der Oberpfalz


    "Bass'd scho" (Lokale philosophische Grundregel)

  • Hallo Markus,

    dort sollen die geschlitzten Segmente über dem Blindkiel auf Stoß zusammengeführt werden.


    Nach meinem Verständnis beschreibt "über" lediglich eine Richtung, wo die Segmente zusammentreffen sollen und nicht definitiv die Linie des Blindkiels.


    Viel Freude beim Bau und gutes Gelingen!



    Viele Grüße
    Roland

  • Moin Markus,
    da bin ich gespannt wie diese Schiffchen so wird.
    Darf ich Dich wg. der Beulen auf die Wattemethode erinnern? Zur Erinnerung: "Wasserliniendeck" an den problematischen Stellen vom Mittelspant her u-förmig einschneiden, dann mit Hilfe von Wattebäuschen die Beulen wegdrücken.
    Wer nicht glaubt, daß das funktioniert, besuche die Ausstellung "Preußen in Nordschleswig von 1864 -1920" , da wird die HMV-Undine in Sonderauflage in 1:100 ausgestellt. Ich weiß wovon ich schreibe, ich habe das UWS mit Hilfe von Watte super hinbekommen. Wobei ich Stöße teilweise nachgeschnitten habe, wobei ich die Teile an der Wasserlinie angehalten habe, dann zum Kiel gezogen habe und dadurch die "Keilbreite" ermitteln konnte. Also: Ausschneiden, anpassen, nachschneiden, anpassen, Kante färben, kleben.
    08/15 kann fast jeder!
    Deswegen baue ich gerne Modelle, von denen ich erwarte, daß sie nicht immer passen. z.B. jetzt während der CoronaGeschichte die Sibajak.
    Ich freu mich auf Deinen Baubericht
    Gruß
    Ralph

  • Hallo Zusammen,
    vielen Dank für die rege Anteilnahme und die guten Tipps. danke1
    Ralph, das hört sich gut an und ich werde es bei nächster Gelegenheit probieren, für die ARCONA kommt es leider zu spät .... verlegen1
    Ich habe heute morgen früh angefangen die Teile lange anzuschauen, fast zu hypnotisieren, und habe viel probiert - ohne Klebstoff.
    Letztlich fügten sich die anscheinend zu langen Teile Stück für Stück einigermaßen passabel zusammen.
    Am Bug habe ich zuerst von achtern kommend die langen Teile auf Stoß gegeneinander geklebt, dann die anderen Segmente mir einer Pinzette einzeln gerundet bzw. geknickt. So ließen sie sich tatsächlich einzeln, auch mit Kontakt zu dem Blindkiel darunter, anlegen und auf Stoß verkleben. Es bleiben zwar einige "Narben, ich finde es aber ganz brauchbar.



    Am Heck passte es noch besser, mit Fingergefühl runden, biegen, mit Weißleim etwas gefügig machen ..... und es geht.
    Damit war das Unterwasserschiff geschlossen, mit der Watte hätte ich vielleicht auch noch einige der verbliebenen Beulen und Dellen vermeiden können. Aber wird ja noch mit einigen Teilen "geschönt".




    Fast über die ganze Länge wird ein Dockkiel aufgeklebt, seitlich werden je zwei Plankengänge aufgeklebt.



    Dann kam noch etwas Detailarbeit mit den Wellen und den Propellerlagern. Ich habe die Wellen aus Evergreen-Rundprofil zunächst nur in die Wellentunnel gesteckt und dann die beiden Schraubenlager auf die Enden gesteckt, alles ohne zu verkleben. So hatte ich die Möglichkeit sie symetrisch und nicht mit einer "Welle mit Knick" zu verbauen. Etwas Farbe auf die blanken Wellenteile und das sieht ganz ordentlich aus.


    Das Ruder erfordert etwas saubere Stichelarbeit die sich aber lohnt.



    Jetzt fehlen nur noch die beiden Schrauben und auf der Oberseite die beiden Zapfen für die Passung des Überwasserschiffes, dann hat der Bogen der S.M.S. UNDINE schon seinen Dienst getan.
    Trotz der anfänglichen Skepsis, es ist mein zweites UWS nach dem Schlepper Hermes, bin ich mit dem Bau zufrieden, letztlich haben alle Teile gepasst, die Konstruktion ist in Ordnung. Bleibt der kleine Fehler in der Bauanleitung für die Teile 34.
    In den nächsten Tagen geht es dann über Wasser mit der ARCONA aus dem Tsingtau-Bogen weiter.


    Frohe Ostern, viele Grüße und bleibt gesund
    Markus

  • Servus Markus,


    das UWS sieht sehr gut aus.
    Insbesondere die Plankengänge und Kiel machen sich sehr gut.


    Ich drücke die Daumen, dass über Wasser alles bündig passt.



    Grüße


    Jürgen

    Servus aus der Oberpfalz


    "Bass'd scho" (Lokale philosophische Grundregel)

  • Moin Markus...


    Letztendlich trotz der anfänglichen Skepsis ein gutes Ergebnis...


    Ist gut geworden das UWS...


    Du hast mich als gespannten Beobachter an Deiner Seite...


    LG Günter

  • Hallo Zusammen,
    erneut vielen Dank das überraschende Lob und Gefallen für das Unterwasserschiff. tanz 2
    Nach zehn Stunden Notdienst habe ich mich noch entschlossen heute Abend das UWS abzuschließen, es fehlen ja noch die Propeller.
    Der LC-Satz der S.M.S. UNDINE bietet die Teile für die Nabe aus hauchdünnem goldfarben beschichteten Papier, die Propellerblätter aus ebenso beschichtetem festen Karton.
    Der Bau der Naben forderte schon meditative Ruhe und Geduld, das hauchdünne Papier kann man fast nur mit der Pinzette fassen und halten.



    Das Ergebnis überzeugt mich aber von Material und Farbe, ein sehr schöner metallischer Glanz !


    Die Blätter habe ich dann etwas gerundet und gegenläufig auf die Naben gesetzt, allerdings erst nachdem ich die zerbrechlichen Naben an den Wellenenden befestigt hatte. Sieht gut aus, ich glaube ich werde keine Farbe verwenden sondern den Glanz dieser tollen Beschichtung behalten.



    Schnell noch die beiden Passungen für das Überwasserschiff gebaut, kein Kunstwerk, und damit kann der Undine-Bogen endgültig in die Schublade. Mit den nun überzähligen Teilen des Arcona-(Tsingtau-)Bogens kann daraus bei Zeiten noch ein schönes Wasserlinienmodell der Undine gebaut werden.



    Viele Grüße
    Markus

  • Hallo Markus,
    bei den Propellern und Naben würde ich auch keine Farbe mehr auftragen. Ein besseres Ergebnis wirst Du kaum erzielen.
    LG
    Kurt

  • Hallo Markus,
    bei so einem schönen Rumpf juckt es mich auch mal wieder ein Schiff zu bauen. Ich hätte da auch was Kaiserliches im Tropenoutfit.
    Ich bin gespannt wie es weitergeht.
    Lieber Gruß
    Gerd

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