Hallo Kollegen,
Michael Müller (CFM-Verlag) hat mir kürzlich einen von ihm verfassten Artikel zugesandt, welcher so beim letzten AGK-Treffen vorgelesen wurde.
Wir möchten euch diesen Artikel nicht vorenthalten, spiegelt dieser Artikel doch eine Situation wieder, mit welcher wohl auch andere hiesige Modellbauverlage kämpfen.
Zitat von Michael MüllerAlles anzeigenSehr geehrter Herr Dr. Schinke,
Cfm Verlag heute :
Wie viele Teile der Gesellschaft in Europa, hat auch der cfm Verlag die Corona Pandemie deutlich zu spüren bekommen. Ab März 2020 wurden alle Treffen, Messen und Veranstaltungen abgesagt und wann eine neue Normalität einkehrt steht in den Sternen. Hier hat auch der cfm Verlag deutliche Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Darüber hinaus wurden auch noch drei Auftragsarbeiten storniert, so dass sich die wirtschaftliche Situation deutlich negativ entwickelt hat.
Aber trotzt allen,
der Verlag existiert und wird weiter existieren. Die letzte Neuerscheinung war der Ergänzungsbogen für das Modell des Zerstörers Typ 34 A der ehemaligen Kriegsmarine. Dieser Bogen wurde vor 27 Jahren, damals noch per Hand gezeichnet, gedruckt und heraus gebracht. Eine Aufwertung war dringend notwendig geworden. Weitere Neuerscheinungen werden immer wieder von Verlagen aus dem osteuropäischen Raum torpediert.
Ein großes neues Modell , wie zum Beispiel eine Kathedrale, ein Flugzeugträger oder ein neues Flugzeug, braucht bei mir eine Vorlaufzeit von 2 bis 3 Jahre, bevor mit der eigentlichen Konstruktion begonnen werden kann. Diese Zeit ist einfach notwendig um eine seriöse und stimmige Recherche durch zu führen. Erst wenn hier alles zusammen getragen ist, kann mit der Konstruktion begonnen werden.
Einige osteuropäische Verlage sind da deutlich schneller. Aus dem Anvangard Verlag, Ukraine habe ich vor kurzem den Modellbaugen der Prinz Eugen erworben. Siehe da der Bogen bildet exakt den Bauzustand der Prinz Eugen aus dem cfm Verlag ab. Das Titelblatt zeigt das Schiff im Zustand der Bismarck Unternehmung , aber der Inhalt ist die Prinz Eugen des cfm Verlages. Hier hat sich der ukrainische Verlag sehr, sehr viel Arbeit erspart. Ein rechtliches Vorgehen dagegen ist nur mit großem finanziellen Aufwand möglich und eine gerichtliche Entscheidung ist vom ungewissen Ausgang.
Sie können aus dem Beispiel ersehen, wie es mir sehr schwer fällte eine Nische zu finden, die nicht in aller Schnelle von der Konkurrenz übernommen wird und mein eigenes Projekt zunichte macht. Aber, an dieser Situation ist nichts zu ändern.
Als Verlag bemühe ich mich derzeit eine neue cfm Mitteilung zu schreiben und bis hoffentlich Mannheim heraus gebracht zu haben. Weiter halte ich zu meinen Konstrukteuren sehr engen Kontakt. Mal sehen welche Neuerscheinung sich daraus ergibt. Untätigkeit liegt mir nicht und auch wenn viel Gegenwind herrscht, wir geben nicht auf.
Bis hoffentlich bald,
Michael Müller,
cfm Verlag
LG