In Fortsetzung meiner Serie „Die ersten Panzer der Moderne – Serie Erster Weltkrieg“ nun also zum nächsten Baubericht: Der zehnte und letzte Panzer ist der deutsche K-Wagen. Das Modell ist wie so oft in diesem Metier ein polnisches, in diesem Fall mein erstes von ORLIK, ebenfalls in meinem „Sammlermaßstab“ 1:25. Gemeinsam bestellt beim Kartonmodellshop mit einem gewaltigen Lasercut-Satz – ein „echtes Pfund“ wäre glatt untertrieben! ;-)))
Es fällt auf, dass dieser „Spantensatz“ keinerlei Kettenglieder enthält und es auch einen zumeist üblichen „Kettensatz“ nicht gibt und auch von ORLIK nicht geben wird, wie Slawomir Wojcik vom Kartonmodellshop freundlicherweise dort erfragt hat. Man ahnt bereits, was hier auf den „Bauherren“ und seine Nerven zukommt, wenn es an die Ketten geht!
Dafür ist dieser pfundschwere Spantensatz offenbar eher etwas für Puzzle-Freunde, die zufällig noch Kartonmodelle bauen: Nahezu sämtliche Teile sind in x-facher Anzahl im Paket, mal mit einigen Markierungslinien, zumeist aber ohne. Eine Nummerierung gemäß Baubogen gibt es überhaupt nicht, was erhebliche Konsequenzen hat, wie wir noch sehen werden. Außerdem fällt auf, dass die Schlitze in den Bauteilen zumeist deutlich breiter sind als die Dicke der einzufügenden Teile – auch dazu später mehr!
Die wie üblich polnische Bauanleitung ist überraschend kurz und sehr schnell wie gewohnt gescannt und mit Google gut verständlich ins Deutsche übersetzt. Ebenfalls überraschend, dass lediglich zwei Seiten mit 3D-Skizzen als Erläuterung vorhanden sind, wird das wirklich so einfach sein?
Nachdem schon einige kommende Probleme kurz angedeutet wurden, werfen wir nun einen weiteren Blick in den Baubogen und kommen damit zum ersten Problem, das ich hier ausführlich ansprechen möchte und mich in Kürze zu einem Baustopp bis zur Klärung führen wird.
Man blättert den Bogen durch und stößt auf grelle „Tarnfarben“, die eher für den Setzkasten geeignet scheinen als für mein späteres Modell: Dieser „Buntfarbenanstrich“ wie er später bei der Reichswehr und der frühen Wehrmacht bei Beginn von WK II üblich war, ist in ähnlicher Form beim anderen Weltkriegsende-Prototyp LKII zu sehen, der im Panzermuseum Munster steht.
Da bekannt ist, dass lediglich ein einziger K-Wagen nahezu fertiggestellt und offenbar auf Anordnung der Alliierten noch im Werk demontiert wurde, erscheint die Farbgebung des Modells unrealistisch.
Wie Slawomir Wojcik ebenfalls bei ORLIK erfragte, wurde die Bemalung des Panzers von einem Plastikmodell und von Abbildungen auf russischen Internetseiten übernommen. Wie vermutet ist diese Gestaltung also auf keinerlei fundierte Recherchen gestützt und somit für meine aktuelle Sammlung nicht zu verwenden.
Außerdem kann ich dieses Modell ebenfalls nicht so einschmutzen wie meine anderen „echten“ Teilnehmer am WKI oder die zumindest in etlichen Exemplaren gebauten und gefahrenen beiden anderen „Kriegsende-Monster“ (siehe obigen Beitrag).
Nach dem weiteren Bau bis zur Außengestaltung muss ich deshalb erst einmal unterbrechen, bis hierzu eine Klärung und Entscheidung über die Art und Weise des Weiterbaus erfolgt ist. In diesem Fall also die erste Frage und Bitte an die interessierten „Panzerexperten“ in diesem Forum: Habt ihr irgendeine Kenntnis von einem Foto des originalen K-Wagens außerhalb der Fabrik, so wie er auf folgendem Bild zu sehen ist? Für jeden entsprechenden Hinweis bin ich dankbar, auch auf russischen Webseiten konnte bisher nichts gefunden werden:
Nun aber zum weiteren Bau wie möglich ohne diese Infos!
Ich komme zurück zum nicht gerade erfreulichen Spantensatz: Das Puzzle hier besteht darin, aus x-fach identischen oder fast identischen die richtigen Teile herauszufinden, indem man nach denjenigen sucht, die Markierungen wie im Baubogen zeigen: Ein echtes Geduldsspiel, da leider keinerlei Nummerierung entsprechend dem Baubogen wie bei anderen Verlagen üblich spendiert wurde – wäre wohl zu einfach gewesen! ;-((
Da Spanten in der Länge von fast 50 cm erforderlich sind und diese die Breite des Bausatzes überschreitet, muss man außerdem jeden Spant aus zwei Teilen fertigen und diese mit eigenen Verbindungsstücken zusammenkleben – ebenfalls ganz schön aufwändig!