Schiefer Turm von Pisa, Schreiber, 1:160

  • Liebe Freunde,


    wir machen eine Zeitreise ins Hochmittelalter!


    Im Heiligen Römischen Reich herrscht der erste Stauferkaiser, Friedrich I. „Barbarossa (Rotbart)“ .


    Zu dieser Zeit beginnen in der Stadt Pisa die Bauarbeiten zu einem wunderschönen, romanischen Bauwerk – einem Glockenturm.

    Fertig wird er allerdings erst knapp 200 Jahre später.


    Mit den Staufern endete das alte, deutsche Kaiserreich. Die Unruhen des Interregnums (der „kaiserlosen Zeit“) sind vorüber und das Heilige Römische Reich Deutscher Nation ist entstanden. Kaiser ist Karl IV. aus dem Geschlecht der Luxemburger. Kurz nach seiner Kaiserkrönung (1355) wird mit der Goldenen Bulle die Kaiserkrönung durch Kurfürsten neu geregelt!


    Seit etwa 100 Jahren befinden wir uns in der Stilepoche der Gotik.


    Der Schiefe Turm von Pisa ist der freistehende Campanile (Glockenturm) des Pisaner Doms Santa Maria Assunata und Wahrzeichen der Stadt. Gleichzeitig ist er wohl das bekannteste schiefe Gebäude der Welt (aber nicht das schiefste!).


    12 Jahre nach der Grundsteinlegung im Jahre 1173, die dritte Etage war gerade erreicht, begann sich der Turm leicht nach Südosten zu neigen (1185).


    Danach ruhten die Bauarbeiten rund 100 Jahre, ehe die nächsten vier Stockwerke aufgebaut wurden. Diese hatten einen geringeren Neigungswinkel, um die Schieflage auszugleichen. Danach ruhte der Bau ein weiteres Mal, ehe nach 199 Jahren auch die Glockenstube im Jahre 1372 fertiggestellt wurde


    Grund für die Schieflage ist der Untergrund aus lehmigen Morast und Sand, der sich unter dem hohen Gewicht verformt hatte. Der Turm steht am Rand einer ehemaligen Insel direkt neben einem zur Bauzeit bereits versandetem Hafenbecken.


    Bei den Sanierungsmaßnahmen zwischen 1990 und 2001 wurde der Turm um 1,5° aufgerichtet und die Neigung beträgt nun rund 4°. Die Auslenkung des etwa 56 Meter hohen Turms beträgt rund 3,9 Meter an der Spitze.


    Der Campanile diente nicht nur als Glockenturm, sondern auch als Fluchtturm für den Klerus in Kriegszeiten. Zu diesem Zweck konnten innen bei jedem Stockwerk Balken und Fußböden eingezogen werden und man konnte durch Türen auf jede Säulengalerie gelangen.


    Die sieben Glocken können wegen der Neigung nicht mehr frei schwingen und werden aus Sicherheitsgründen mittel Hammerwerk angeschlagen.


    Angeblich soll der aus Pisa stammende Galileo Galilei bei Fallversuchen vom Turm die Fallgesetze entdeckt haben.

    Seit 1987 ist das gesamte Ensemble UNESCO-Weltkulturerbe.


    Das war es schon mit der historischen Betrachtung!



    Der Bogen besteht aus 300 Teilen, davon 207 Säulen und Halbsäulen (+ 2 Reserven).

    Die sind auf 6,5 A3 Bögen verteilt und mit deutscher und englischer schriftlicher Bauanleitung versehen. Eine Seite zeigt Bauzeichnungen. Beides sehr gut! Die Grafik gefällt mir ausgesprochen gut.


    Bauzeichungen:


     


    Dazu gibt es auch 5 qualitativ gute Graukartons als Beilage. Ich habe diese verwendet, würde aber heute Finnpappe nehmen, denn diese ist wesentlich leichter zu schneiden! Bei den vielen Ringen und Scheiben wäre das eine echte Erleichterung gewesen.


    Zuerst müssen einige Blätter auf dem mitgelieferten Graukarton kaschiert werden. Dazu zählen vor allem die Teile des Sockels und die Etagenringe.


     


     


    Die Verkleidungen sind natürlich aus dem normalen Karton. Wie immer arbeite ich vom Scann und drucke auf 160 g-Papier.


     


    Besonders schön sind die Arkaden und die Säulen gestaltet.


     


    Ich beginne allerdings mit der Herstellung der zahlreichen Säulen.


    Wir sehen uns in 3 Wochen wieder! stirn1 frech 2

    Herzliche Grüße / Best regards,
    Andreas

    Optimismus ist die Kunst, mit dem Wind zu segeln, den andere machen.
    Alessandro Manzoni (1785 – 1873)


    Buddys Kartonuniversum

  • Hi Andreas,


    schönes neues Projekt, ich schau gern zu.

    Gib aber bitte in den nächsten 3 Wochen Lebenszeichen von Dir damit wir wissen, dass Dich nicht ein Säulen-Flash geschluckt hat.

    Gut, dass Galileo die Fallgesetze damals erfunden hat, sonst würde wohl heutzutage einiges wegfliegen und die Erde wäre noch eine Scheibe ... denk1


    Im Ernst interessiert mich aber, mit was für einer Mechanik sie den Turm etwas aufgerichtet haben.


    Wo hast Du nun Deine Time Machine geparkt ? Irgendwo in einem Gebüsch versteckt ? Vorsicht vor der Inquisition !


    Mit besten Grüßen, auch an Galileo,


    Frank zwinker2


    P.S. ... Wenn Du vom Scan arbeitest kannst Du ja mal ein oder zwei Zwischenetagen mehr bauen. Und mal schauen ob's einer merkt ... verlegen2

  • Da schau ich auch mal zu. daumen1

    Ich hab ja mal den Turm von Vyskovsky gebaut, der war auch nicht ohne...


    Viele Grüße, Michael


    Der Mensch lernt und leimt - und alles klebt gut!

  • Hallöchen,


    Deine Finger überstehen dann hoffentlich den Kampf mit dem Karton gut happy 2 .


    Ich such mir gerade einen angenehmen Platz im Publikum.


    LG Barbara

    Die Klügere gibt solange nach, bis sie die Dumme ist.

  • Hallo Andreas,

    ich wünsche Dir ein gutes Glingen! Vor15 Jahren habe ich den Dom mit schiefen Trum mit meinen Kindern selbst gesehen. Es isst ein imposantes Gebäude.

    Mit besten Grüßen aus Hagen
    Christoph


    "Der Mensch ist nur da in der vollen Bedeutung des Wortes Mensch wo er spielt und er spielt nur da, wo er Mensch ist."

    Friederich Schiller

  • Moin Andreas


    viele viele gleiche Bauteile, gefällt mir gar nicht, wenn ich selbst machen muss schwitz1 ,

    aber zugeschaut wird auf jeden Fall happy 2

  • Moin Andreas,

    den Turm habe ich auf einer Reise genießen dürfen.

    Der ist wirklich so schief und die in Pisa haben extra ein

    Betonfundament gegossen,das das auch so bleibt.

  • @Servus Udo, Frank, Barbara, Dieter Robert, Christoph, und Thomas ich freue mich über eure Likes! knuddel1


    @Servus Frank,

    soweit ich das das verstanden habe, wurde an der Nordseite, gegenüber der Fallinie, mittels Scheckenbohrer Erdreich unterhalb des Turms ausgebracht. Gleichzeitig wurde der Turm mit 850 Tonnen Bleigewicht am Nordfundament beschwert und konnte sich so im Laufe vieler Jahre aufrichten. Anschließend wurde das Erdreich unter den Fundamenten stabilisiert.

    Ein detaillierte Beschreibung habe ich hier verlinkt.

    Nun steht der "Torre Pendente" wieder richtig schief! ja 1


    ...übrigens, wennich noch mehr Stockwerke bauen würde, sähe der Turm aus wie eine umkippende Rakete! yoda1


    @Servus Michael,

    dein Turm sieht bis ins Detail so aus, wie der den ich gerade baue. Laut Angabe auf dem Bogen wurde er von "P. Tabernacki" gestaltet.

    Die Garfik scheint etwas anders zu sein, sieht aber sehr gut aus! daumen1


    @Servus Barbara,

    ich habe mich einfach entschieden, nicht alle KArtonteile auf einmal auszuschneiden. Dann geht es!

    Leider sind nur wenige Teile dabei, die mit dem Lineal zu schneiden sind. Meistens sind es runde Teile, da hilft nur freihändig arbeiten.


    @Servus Wolfgang,

    der professionelle Wuzler, dreht seine Zigarretten einhändig in der Jackentasche! happy1


    @Servus Christoph,

    auch ich hatte scho das Vergnügen, Dom und Baptisterium (die Taufkapelle) zu bewundern. der Turm war damals leider noch gesperrt. Er ist aber auch vom Boden aus sehr beeindruckend.


    @Servus Helmut,

    ich habe das bisher auch immer vermieden, aber einmal muss es ja sein! prost2


    @Servus Thomas,

    Pisa und die anderen Städte der Toscana sind jede Reise wert!


    Schön, dass ihr mich auch bei diesem Baubericht wieder begleiten wollt!

    Das freut mich sehr und hebt die Motivation beim Säulendrehen!


    laola1

    Herzliche Grüße / Best regards,
    Andreas

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    Alessandro Manzoni (1785 – 1873)


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  • Säulen

    182 Stück sind von der Nr. 11 vorhanden. Jede Etage ist mit 30 dieser Säulen geschmückt, daher gibt es 2 Reservesäulen.



    Ich schneide die Klebelaschen ab.

    Zuerst befeuchte ich sie leicht, dann runde ich über einem 1 mm Messingstab. Anschließend rolle ich freihändig so weit, bis sich die Teile sehr gut überlappen. Wieder über dem Messingstab geschoben, verleime ich die kleinen Röhrchen stumpf mit Weißleim.


    7 auf einen Streich! grins 1


    Will man die Säulen mit Laschen verkleben, tut das der Qualität keine Abbruch, weil die Nahtstelle nach hinten sieht und man sie am Bauwerk keinesfalls sehen kann (richtig eingebaut, vorausgesetzt!)



    Das breitere Kapitel ist oben.

    Herzliche Grüße / Best regards,
    Andreas

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  • @Servus Barbara, Frank, Christoph, Thomas, Michael (maxl), Udo und Michael K., herzlichen Dank für die vielen daumen1


    @Servus Dieter,

    vielen Dank! Ich freue mich, dich unter den Zuschaern zu wissen! hüpf1


    So, drei Wochen sind um (...ich habe da so ein Gerät, mit dem das ermöglicht wird grins 1 )!


    Die Säulenproduktion hat sich als Fließbandarbeit herausgestellt und ist recht flott von der Hand gegangen.


     


    Ich verwende die beschichteten Deckel von Einmachgläsern als Weißleimspender, weil darauf der Leim etwas länger offen bleibt und sich vor allem sich sehr leicht lösen lässt, wenn er eingetrocknet ist.


     


      FERTIG!


    Die restlichen 12 Säulen, die etwas länger sind und an der Glockenstube verbaut werden, sind ebenfalls bereits fertig. Am Erdgeschoß sind 15 Halbsäulen anzubauen. Bei diesen habe ich die Laschen belassen.


    Als nächstes wird das Fundament gebaut.

    Herzliche Grüße / Best regards,
    Andreas

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    Alessandro Manzoni (1785 – 1873)


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  • Hallo Andreas,


    Die Säulenproduktion hat sich als Fließbandarbeit herausgestellt und ist recht flott von der Hand gegangen.

    Ich hätte mir dazu alternativ ein Angebot von z.B. Marlboro eingeholt... grins 2



    Gruß

    Roland

  • Hallo Andreas,

    da hast Du eine wahre Massen Fleißarbeit vollbracht! klasse1 ja 2 Meinen Glückwunsch dazu. Der Rest ist doch sicher nur ein Klacks, oder??happy1

    Mit besten Grüßen aus Hagen
    Christoph


    "Der Mensch ist nur da in der vollen Bedeutung des Wortes Mensch wo er spielt und er spielt nur da, wo er Mensch ist."

    Friederich Schiller

  • @Danke nochmals für die vielen Likes! hüpf1


    @Servus Thomas,

    es war nicht so schlimm! Man kommt durch die Serienfertigung schnell in geübte Handgriffe. Vor allem ist es keine Arbeit, wo man sehr konzentriert werken muss. Das geht nebenbei vor dem Fernsehgerät.


    @Servus Dieter,

    der Platzbedarf ist einer der Hauptgründe, warum es von mir nur wenige Architekturmodelle gibt. Die gängigen Maßstäbe sindmir einfach zu groß! heul2


    @Servus Roland,

    dein Ratschlag in Ehren, aber bei Marlboro ist die Bauaufsicht strikt dagegen - die Brandgefahr ist einfach zu hoch! happy1


    Danke euch für die aufmunternden Kommentare! freu 2 danke1

    Herzliche Grüße / Best regards,
    Andreas

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    Alessandro Manzoni (1785 – 1873)


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  • Nun geht es ans Ausschneiden der mit Graukarton verstärkten Teile. Es sind in der Regel Scheiben und Ringe, die am Bogen ineinander geschachtelt abgedruckt sind. Die meisten mache ich aber erst, wenn ich sie brauche.


    Zuerst den Bodenteil des Sockels (Teil 1) aus dem die Scheibe Teil 6 ausgeschnitten wird. Weiters die Seitenteile 2x 1a und 2x 1b (etwas kürzer als a). Diese vier Teile werden stehend auf Teil 1 geklebt, sodass eine Schachtel entsteht.

    Manchmal zweifle ich an mir! Nachdem ich die Seitenteile mit dem Lineal ausgeschnitten hatte, gab es eine Höhenunterschied von kanpp 1 mm. brüll1

    Also noch einmal das Ganze! arbeit1


     



    Als nächste kommen die Teile 1 c-e, die als Spantengerüst für die schiefe Ebene dienen, auf der der Kartonturm steht (auf den Bildern 1 und 2 rechts unten). Sie werden ineinandergeschoben und auf den gestrichelten Markierungen auf Teil 1 geklebt. Dabei ist auf die genaue Ausrichtung zu achten und dass sie genau senkrecht stehen. Ich muss diese Teile, besonders 1c, leicht anpassen, in dem ich etwas Material wegnehme.


     

    Herzliche Grüße / Best regards,
    Andreas

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  • Hallo nach Österreich!


    Da wäre ja beinahe wieder was an mir vorbeigezischt - in des Wortes bester Bedeutung! Die affenartige Geschwindigkeit, mit der Du hier die Säulen zusammengezaubert hast, ist ja glatt rekordverdächtig!


    Ab jetzt steht er unter Beobachtung!

  • @Servus, meine fleißigen Liker, ich danke Dieter (didibuch), Andy, Michael, Dieter, Frank, Barbara und Christoph für die vielen daumen1! hüpf1


    @Servus Andy,

    wir Ösis werden oft unterschätzt! happy1 ausguck1


    Mit den Teilen 2 und 2a (Bild 1: Teile 2 unten, Teile 5 oben) wird nun der Mauerring dargestellt, der die schiefe Ebene zur umgebenden ebenen Erde abschließt. Die beiden Teile werden zuerst etwas gerundet und dann miteinander verleimt. Dann werden sie auf des Spantengerüst geschoben und mit der Bodenplatte Teil 1 verleimt. Dabei gehe ich schrittweise vor und achte auf genaue Passung.



     


    Nun passe ich Teil 4, den bunten Teil der schiefen Ebene ein, ohne ihn vorerst zu verleimen.

     


    Denn oberen Abschluss des Sockels bildet Teil 3, aus dem vorher Teil 7 auszuschneiden ist. Teil 3 auf die Schachtel aufzuleimen, ist eine etwas heikle Sache. Der Mauerring (2, 2a) sitzt sehr knapp und die gezackten Klebelaschen sind teilweise sichtbar. Mit viel Mühe und langsamer Arbeit (ich lasse zwischendurch die kurzen Klebestellen immer wieder gut antrocknen) gelingt es mir aber, den Mauerring sauber mit Teil 3 zu verkleben. Anschließend verklebe ich erst diesen Teil mit den Seitenwänden (1a, 1b).



    Als nächstes wird der Mauerteil 5 ausgeschnitten. Er bildet im Gebäude eine Mauer, die es so im echten Turm nicht gibt. Mir ist die Konstruktion noch nicht ganz klar.


    Jedenfalls wird der Teil in der Mitte gefalzt, sodass beidseitig ein bedruckter Mauerteil entsteht, der nun gerundet werden soll. Dadurch staucht sich der innere Abschnitt leicht, sodass kleine Wellen entstehen. Diese Konstruktion ist nicht sehr glücklich! Besser wäre es, die Teile auseinander zu schneiden und getrennt zu formen.


    Über diesen Mauerring wird nun der Kartonring 6 gestülpt und beide miteinander verleimt. Es gibt einen kleinen Spalt zwischen 5 und 6. Auf Teil 6 kommt der zweite, etwas schmälere Kartonring 7. Auf diese Weise entstehen Stufen. Beim Zusammenbau dieser Teile ist immer auf kleine Strickmarkierungen zu achten, die sich decken sollten (ganz WICHTIG!!!).


     



    Das war´s schon wieder!

    Herzliche Grüße / Best regards,
    Andreas

    Optimismus ist die Kunst, mit dem Wind zu segeln, den andere machen.
    Alessandro Manzoni (1785 – 1873)


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