Hallo zusammen,
lange nicht mehr hier präsent gewesen, daher ist die Teilnahme an der GS 2023 sicher gänzlich unerwartet.
Allerdings habe ich in diesen Spätsommer wieder mal ein AHA-Erlebnis gehabt, das ähnlich wie damals beim Bus LUX014 bei mir eingeschlagen hat.
Den Bogen der ST44-935 habe ich schon seit erscheinen bei mir im Fundus liegen, aber doch immer wieder nach dem schmökern zur Seite gelegt:
und immer mal an den Bau gedacht, da hier in Ungarn dieser Typ als M62 noch im Einsatz ist und ich die Lok immer wieder mal auf meinen Reisen zu sehen bekam.
Unter anderem die "Mutter" aller M62 -die M62 001 - hier im Bahnhof Budapest Kelenföld schnappgeschossen - am 16. Oktober 2016:
Laut Wikipedia ist die Lok die erstgeborene und somit eine echter Leckerbissen die in freier Wildbahn anzutreffen.
Wie viele Maschinen der Baureihe noch hier im Einsatz sind kann ich nicht sagen, aber dank der nicht elektrifizierten Strecke hier um Villány (Südungarn) trifft man diese Lok auch ab und an bei mir im Heimatbahnhof an. Hier am 5. Oktober 2021 erwischt, war aber kein Kaltstart des Diesels, sonst wäre die Abgaswolke nicht so klein ...
Meine Tochter pendelt regelmäßig mit der Bahn und hat meine Bemerkungen zu den Loks und Zügen die zu sehen waren nicht nur auf sich einprasseln lassen, sondern auch die Augen offen gelassen und immer wieder mal ein paar Fotos von unterwegs gesendet, was mich wirklich gefreut hat, war doch das eine oder andere interessante dabei. Des weiteren hat sie mit dem Schaffner auf ihrer Stammstrecke wohl über mein Interesse an der M62 resp. Sergej - alias ST44 von GPM - geplaudert und meinte irgendwann mal so beiläufig ob ich denn wohl gerne mal so eine Lok näher anschauen wollte.
Sicher würde ich gerne, aber ich hab mir gedacht das das wohl nicht so einfach möglich wäre und so eine Lok mal genauer unter die Lupe zu nehmen wäre sicher nahezu unmöglich.
Diesen Spätsommer habe ich meine Tochter also wieder mal in unserem Heimatbahnhof abgeholt und statt eines "Hallo" kam die Frage "Hast Du jetzt Zeit?" Meine Erste Annahme war das wir noch schnell was besorgen müssen, aber die Tochter meinte: "Dann fahren wir in das Nachbardorf, denn da kommt dann der Sergej - aka M62 - vorbei und es gäbe wohl eine Möglichkeit für eine kurze Besichtigung der Lok."
Da war ich erstmal platt und konnte es fast nicht glauben. Ich hab mich gefreut wie ein Kind, war mir aber nicht sicher ob das wirklich klappt. Das Universum hat es an diesem Tag aber sehr gut gemeint und auch noch ein Wetter vom feinsten bereitgestellt, so war der 30. September 2022 für mich wie ein Kindergeburtstag, als die M62 312 tatsächlich einlief und ich ein paar schöne Bilder aus nächster Nähe machen konnte:
Das i-Tüpfelchen war dann tatsächlich die Möglichkeit kurz mal in die Lok zu klettern und die Maschine aus nächster Nähe bestaunen zu dürfen. Der Tunnel von Fahrerstand 1 zum Maschinenraum:
Es ist eng und heiß und beeindruckend. Die Dieselmaschine lässt erahnen das der Tank größer als ein Kleinwagen selber sein muss, tatsächlich fasst der 3500 L - die Tankrechnung will ich lieber nicht zu Gesicht bekommen ...
Ich hab mich gefreut wie ein Kind und die Idee den Baubogen der ST44 anzuschneiden keimte wieder in mir auf. Da ich in letzter Zeit wieder häufiger im Forum reingeschaut habe und die GS 2022 zu Ende kam (an der Abstimmung habe ich ich beteiligt) sowie der Start der GS 2023 für heute angekündigt wurde, hat das bei mir Klick gemacht und die Entscheidung zum Anschnitt des Bogens mit der Teilnahme an der GS 2023 war getroffen.
Tausend Dank an meine Tochter das sie es tatsächlich angeleiert hat das ich mal in so eine Diesellok Einblick habe durfte, letztendlich ist Sie "Schuld" daran das ich Euch wieder auf die Nerven gehe.
Die Wartezeit der letzten 2 Wochen bis heute war fast unerträglich, habe mir aber die Zeit mit ausgiebigem Studium des Bogens vertrieben. Dabei sind mir einige Sachen aufgefallen die nicht stimmig sind, so das ich mich gut vorbereitet fühle.
Bauabschnitt 1 ist der Rahmen der 2 identischen Drehgestelle:
Die benötigten Teile wurden dann umgehend nach dem Startschuss auf 0,5 bzw. 1 mm Karton aufgezogen:
Der erste Schritt sind also 212 Teile dafür zu verarbeiten. Im Bogen sind es mehr, da teilweise für Kleinteile die Vorder- und Rückseite einzeln auszuschneiden wären, ich aber in meinem Fundus passende schwarze "Rezerwa" gefunden habe um die Rückseite "en Block" aufzukleben und dann fertig ausgeschnitten werden kann und nicht einzeln.
Ich baue die Lok aus dem Bogen, es gibt zwar einen LC Satz bei dem wohl alle zu verstärkenden Teile sowie ein paar filigrane Gitter dabei sind, aber der kostet ca. 1,5 mal soviel wie der Bogen selber und dann muss man die Teile aus dem Bogen noch aufkleben oder komplett anmalen, was ich nicht für sinnig halte - bzw. mir einfach nicht liegt.
Am liebsten würde ich die Lok wie im 4ten Bild bauen (die ich besichtigt habe), da ich die Farbgebung schlicht passend und schöner finde als das Grün der PKP. Die ST44 unterscheidet sich jedoch in einigen Merkmalen, so sind die unteren Lampen anders sowie der Aufbau auf dem Dach. Wenn ich es dennoch in Angriff nehmen sollte, kann es evtl. auch nur eine Farbanpassung werden. Wie das zu machen wäre (Scan, Umarbeitung, Airbrush oder wie auch immer) ist mir noch völlig unklar. Zuerst sind einige DIN A3 Seiten für die Drehgestell zu verbauen, da kann ich mir das ganze nochmal durch den Kopf gehen lassen ob es nicht doch sinnvoller ist die Lok aus dem Bogen zu bauen - das ist für sich alleine ja schon eine Menge Arbeit die bewältigt werden will.
Ich bin höchst motiviert und freue mich auch wieder aktiver im Forum unterwegs zu sein.
Einen schönen Abend,
Stephan