Dodo - Klonversuche am ausgestorbenen Vogel

  • Hallo zusammen,


    in der Presse und im Internet wurde kürzlich über das Gentech-Unternehmen Colossal Biosciences berichtet, das den ausgestorbenen Dodo wiederbeleben will (siehe z.B. hier: European Scientist und hier: t-online).


    Was die Gentechniker gern möchten können die Kartonmodellbauer schon lange.


    Hier also zwei Modelle vom Dodo (Raphus cucullatus)


    Ein einfaches Standmodell von Kizuna Avenue (Download hier)

    und selbstverständlich auch ein Kartonautoamt, konstruiert von Rob Ives (Bezahl-Download hier).

    Beide Modell möchte ich Euch gemeinsam in einem Baubericht vorstellen.


    Kurz noch zum ausgestorbenen Vogel.

    Der lebte auf Mauritius und wurde Opfer seiner isolierten Lenesweise auf dieser Insel.

    Durch das Fehlen von Fressfeinden und seiner (daraus resultierenden?) Flugunfähigkeit und Unbedarftheit wurde er zum leichten Opfer der Menschen (Seefahrer) die seine Heimatinsel betraten und ihn als willkommene Nahrungsquelle betrachteten. Das, und seine nur langsame Fortpflanzungsgeschwindigkeit, führte zum unausweichlichen Aussterben seiner Art in der Mitte das 17. Jahrhunderts.


    Jetzt aber zu den Modellen.


    Vorab doch noch eine Anmerkung:

    Der Dodo scheint einen gewissen Reiz auf die Kartonmodell-Konstrukteure auszuüben, es gibt nämlich mindestens noch ein Modell von ihm. Den hatte ich auf der letzten Kartonmodellausstellung im München dabei. Er ist Bestandteil des Gedankenautomaten von Paul Spooner und wurde von MichiK. hier abgelichtet (Link Bilder).


    Bild 01 der Dodo von Kizuna – Abbild fertiges Modell


    Bild 02: zweiseitige Bildanleitung (Japanisch)


    Bild 03: erste Seite der Bauteile.

    Es sind zwei Seiten DIN-A4. Ich habe sie auf 120g-Papier gedruckt (Tintenstrahldrucker). Eine zweite Kopie habe ich auch noch gedruckt, da ich die Klebelaschen abschneiden möchte und mit denen der zweiten Kopie dann hinterklebe. Die sichtbaren Innenseiten des Schnabels habe ich auf der Rückseite ebenfalls bedruckt. Die weißen Rückseiten der Flügel werden mit einer (leicht vergrößerten) Kopie beklebt.


    Bild 04: der fertige Dodo-Automat von Rob Ives.


    Bild 05: zwei Seiten der fünfseitigen Bildanleitung.


     

    Bild 06 und Bild 07: drei Seiten Bauteile:

    Insgesamt sechs Seiten DIN A4 mit bedruckten Rückseiten. Gedruckt auf 160g Papier (Tintenstrahldrucker)


    Viele Grüße

    Christoph

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für Eure zahlreichen Likes. freu 2
    Ich werde mich anstrengen Eure Erwartungen zu erfüllen. arbeit1


    Es geht los mit den Körpern der Vögel.


    Bild 08: der Dodo von Rob Ives.

    Nur fünf Teile. Sieht einfach aus, ist aber gar nicht so einfach zusammenzukleben. Die oberen und unteren Teile muss man gut vorrunden. Bein Kopfteil empfiehlt es ich die Laschen oben nochmal zu teilen um die engere Rundung gleichmäßiger zu formen. Kantenfärben ist auch wichtig, man sollte auch an den blauen Stellen den Kanten innen blau anmalen sonst blitzt später die orange Innenfarbe an den Rändern durch.

    Nicht vergessen die beiden Flügellaschen einzuschneiden.


    Die Schwanzfedern habe ich hie noch nicht ausgeschnitten, um sie beim Zusammenbau nicht zu verbiegen.


    Beim Zusammenkleben schrittweise immer nur ein bis zwei Laschen kleben und an den Rändern entlang arbeiten. Pro Bauteil erst ein Seitenteil,dann das andere. Eine Pinzette ist hier auch hilfreich.


    Bild 09: das Rückenteil.

    Hier muss man vorne die Laschen weiter innen biegen, da das Teil hier breiter ist als das anschließende Halsteil. Die blaue Lasche muss nach unten gebogen werden . Sie dient später zum Befestigen des Vogels an die Mechanik (erkennt man auch an der Nummer unten auf der Lasche).


    Bild 10: der fertige Vogelkörper.

    Schaut schon ganz nett aus. Die Schwanzfedern kann man ein wenig formen.



    Nun zum Dodo von Kizuna.

    Hier steht eindeutig die Körperlichkeit im Vordergrund. Entsprechend aufwendiger ist der geformt.


    Bild 11: die Teile für den Körper.

    Eigentlich nur ein Teil. Ich habe aber, wie oben schon erwähnt, die Klebelaschen abgeschnitten. Aus einem zweiten Ausdruck sind dann die neuen Laschen geschnitten.


    Bild 12: Zusammenbau des Körpers.

    Die Streifen mit den Klebelaschen habe ich hinterklebt und dann das Körper-Teil gut vorgerundet. Beim Zusammenkleben immer nur ein paar Laschen auf einmal verarbeiten. Auch hier empfehlt sich der Einsatz einer Pinzette.


    Es passte alles recht gut zusammen. Durch meine abgewandelte Bauweise (hinterklebte Laschen) waren die Teilstücke an der Bauchnaht etwas zu lang. Ich musste das Ende oben Lache um ca. einen Millimeter kürzen


     

    Bild 13 und Bild 14: der fertige Vogelkörper.

    Schaut ganz zufriedenstellend aus. Die Stöße an den Nähten fügen sich durch das Hinterkleben der Laschen recht schön zusammen. Vorne, unten am Knick, ist es mir nicht ganz so gut gelungen.


    Die anschließende Brustpartie wird genauso gebaut.


    Viele Grüße

    Christoph

  • Ein originelles und sympathisches Projekt - wie immer bei dir, Christoph!

    Und natürlich wieder sauberst gebaut! Toll!


    Beste Grüße

    Michael

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für Eure Likes. Schön, dass Ihr dabei seid. freu 2

    Hallo Michael (maxl), danke1

    vielen Dank. Den Dodo von Kizuna wollt ich schon lange bauen. Nach dem Pressebericht über die Klonversuche und in der Kombination mit dem Dodo-Automaten von Rob Ives hat es jetzt ja geklappt.


    Der Dodo von Kizuna ist aufwendiger zu bauen.So dauert es ein wenig länder bis ich den Vogel soweit habe, wie den von Rob Ives.


    Bild 15. Brust und Hals.

    Vorgeformt und mit Klebelaschen versehen.


    Bild 16: fertige Brustpartie und fertiger Hals.

    Bei der Brust kam die Pinzette wieder sehr oft zum Einsatz. Die „Nähte“ passten aber wieder sehr gut zusammen.


    Bild 17: die vorgefertigten Teile für den Kopf.

    Die schauen so aus, als gehörten sie zu einer Art Totempfahl.


    Bild 18 die fertigen Kopfteile.

    Kopf, Schnabel oben und Schnabel unten. Auch hier hat alles gut gepasst. Das Zusammenkleben ging trotz der geringen Größe der Teile recht gut.


    Als Nächstes werden die Teile zusammengefügt. Das Verbinden von Brust und Körper bereitet mir noch ein wenig Kopfzerbrechen. Beide Teile sind recht wabbelig und man hat kaum eine Möglichkeit hat die Kleblaschen abzudrücken.


    Bis dahin, viele Grüße

    Christoph

  • Hallo Christoph,


    deine Kreation habe ich wohl übersehen. Egal, ein sehr schönes Ergebnis wartet auf uns. Das ist natürlich Quatsch, wir warten auf ein schönes Ergebnis,

    Und das wie erwartet... grins 3


    LG

    Thomas

  • Hallo zusammen,

    wieder ein großes Dankeschön für Eure Likes. danke1

    Hallo Thomas,

    dann hoffe ich Eure Erwartungen erfüllen zu können, bis jetzt schaut es dafür recht gut aus.


    Vor dem Zusammenfügen der Bauteile, habe ich in den Körper noch ein Gewicht aus zwei 5-Cent-Münzen eingeklebt.


    Bild 19: Gewicht zur Stabilisierung:

    Die Münzen befinden sich genau zwischen den Beinen. Damit soll ein Umkippen des fertigen Vogels vermieden werden.


    Nun zum Zusammenfügen der vorbereiteten Teile. Am schwierigsten war das, wie schon angedeutet, bei Brust und Körper. Hier musste ich alle Klebelaschen gleichzeitig verleimen. Ebenso beim Aufsetzen des Halses, hier hat man aber wieder Zugriff auf die Klebelaschen..Der Kopf ließ sich hone Problem zusammenfügen und auf den Hals kleben.


    Bild 20: Übergang (Naht) vom Körper zur Brust.

    Hier war das Brustteil etwas zu groß und musste nach dem Zusammenkleben etwas zurechtgestutzt werden. Das gelang einigermaßen gut, auch das nachträgliche Kantenfärben.


    Bild 21: der Kopf.


    Bild 22: der Dodo – noch ohne Flügel, Schwanz und Beine.


    Damit bin ich beim Dodo von Kizuna genau soweit wie beim Dodo von Rob Ives.

    Mit dem mach ich jetzt auch wieder weiter.


    Viele Grüße

    Christoph

  • Hallo zusammen,


    recht vielen Dank für Eure Likes.


    Nachdem die Körper der beiden Dodos in etwa gleich weit gebaut sind, kommt jetzt der Mechanismus für Rob Ives Dodo.


    Der Automat funktioniert mit einer Kurbelwellen/Nockenwellen-Mechanik. Los geht es mit der Pleuelstange (Stößel).


    Bild 23: der Stößel mit den beiden Endstücken.

    Die Endstücke sind aus gedoppelten Karton.


    Bild 24: zwei Nockenfolger mit ihrem Verbindungsteil.


     

    Bild 25 und Bild 26: Stößel und Nockenfolger.

    Die Nockenfolger sind am Stößel lose befestigt.


     

    Bild 27 und 28: die Kurbel-/Nockenwelle.

    Zu den zwei Nockenfolgern gibt es auch zwei Nocken. Die sind auch ais zwei Lagen Karton gefertigt.


    Bild 29: die fertige Kombination der vorherigen Bauteile.

    Beim Drehen der Kurbelwelle bewegt sich der Stößel (mit dem Dodo oben drauf) auf und ab.

    Da die Kurbelwelle gleichzeitig die Nockenwelle ist, wir bei jeder Umdrehung Nocken der Nockenfolger dreimal auf- und ab-bewegt. Damit werden die Flügel des Dodos ruckartig geschlagen.


    Jetzt wird noch eine bewegliche Verbindung von den Nockenfolgern zu den Flügeln benötigt.


    Bild 30: die beiden Flügel und die Verbindungsstücke.

    Diese Teile werden wiederum am Gleitring verbunden. Die Klebelaschen 27 und 28 werden an die Nockenfolger geklebt.


    Bild 31: Gehäusedeckel mit Führung für den Stößel.


    Bild 32: die fertige Mechanik.

    Schaut recht kompliziert aus, ist es aber gar nicht. Ganz ähnlich funktioniert auch die Fledermaus (LINK) und die Fluttering Bat (LINK).


    Viele Grüße

    Christoph

  • Automatix

    Changed the title of the thread from “Dodo - Klonversuche am ausgestorbenen Vogel.” to “Dodo - Klonversuche am ausgestorbenen Vogel”.
  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für's Zuschauen und vor allem für Eure Likes.


    Nun zum Gehäuse des Automaten.


     

    Bild 33 und Bild 34: die Gehäuseteile.

    Durch die Konstruktion der Seitenteile (die Ecken werden zu stabilisierenden Dreiecksröhren gefaltet) wir das Gehäuse auch ohne zusätzliche Verstärkungen sehr fest.


    Vor dem Schließen des Gehäuses muss man die Mechanik einstecken.


    Bild 35: die Mechanik im Gehäuse.

    Die Kurbel fehlt noch.


     

    Bild 36 und Bild 37: die Kurbel.

    Gefaltet und geklebt aus einem Stück.


    Jetzt kommt wieder der Dodo.


    Bild 38: ein Flügel mit der Verstärkung auf der Unterseite.


     

    Bild 39 und Bild 40: die Flügel sind an den Körper geklebt.


    Nun muss der Vogel noch an der Mechanik befestigt werden.


    Bild 41: der Stößel innen im Dodo.

    Der Dodo wird auf den Stößel geklebt, die beiden Flügel an das Gleitstück.


    Bild 42: damit ist Rob Ives Dodo schon fast fertig

    Mit der Kurbel kann schon gedreht werden. Der Dodo schlägt dann auch schon ganz aufgeregt mit den Flügeln. Es fehlen aber noch die Beine.


    Demnächst aber wieder zum Dodo von Kizuna. Da fehlen ja auch noch einige Teile.


    Viele Grüße

    Christoph

  • Hallo zusammen,

    ein herzliches Dankeschön für Eure Likes.


    Der Dodo von Kizuna braucht noch ein paar Körperteile.



    Bild 43: die Flügel.

    Auf dem Baubogen ist nur die Oberseite der beiden Flügel vorhanden. Die Unterseite ist damit weiß. Ich habe die Flügel nochmal leicht vergrößert gedruckt und für die Unterseite verwendet. Beide Flügelseiten habe ich vorerst nur grob ausgeschnitten

    Damit die Flügel ein plastischer wirken, werden sie gerundet (Oberseiten konvex, Unterseite konkav). Mit einer Klebenaht am Flügel wir die Rundung fixiert.

    Nach dem Zusammenkleben von Ober- und Unterseite wurden die Flügel konturgenau ausgeschnitten.



    Bild 44: der Schwanz.

    Aus einem Teil gefaltet, nur die Oberseite bedruckt.

    Auch hier habe ich wieder einen zweiten Ausdruck für die Darstellung der Unterseite verwendet.


    Bild 45: der Dodo mit Schwanz und Flügeln.

    Die Klebelaschen an den Flügeln habe ich abweichend nach innen geknickt. Damit ist sie nach dem Ankleben nur nach Anheben der Flügel sichtbar.


    Jetzt zu den Beinen der beiden Vögel.



    Bild 46: die Beine von Rob Ives Dodo.

    Recht einfach gestaltet. Damit sie beweglich sind, haben sie je zwei Gelenke – oben an der Lasche zum Körper und unten am Fuß.



    Bild 47:die Befestigung der Beine.

    Rob Ives hat keine festen Punkte zum Ankleben vorgegeben. Zum Auffinden der besten Position habe ich die Beine oben und unten mit vorerst mit Magneten fixiert.

    Die sehr starken Neodym-Magneten halten so gut, dass der Automat schon jetzt funktioniert.


     

    Bild 48 und 49: die Beine von Kizunas Dodo.

    Damit der fertige Dodo sicher steht, habe ich alle Teile, bis auf die Klebelaschen oben, aufgedoppelt. Die Mittelzehe besteht dadurch nun versehentlich sogar aus vier Lagen Karton. Das macht aber nichts, wurden die Füße halt noch stabiler.



    Bild 50: der fertige Dodo von Kzuna Avenue.

    Steht fest auf dem Boden, wohl auch wegen dem Gewicht im Bauch.

    Der „wiedererweckte“ Vogel schaut schon recht keck in die Gegend.


    Weitere Bilder folgen noch. Erst muss aber noch Rob Ives Dodo ganz fertiggestellt werden.


    Viele Grüße

    Christoph