Fairbanks Morse CFA-16, Canadian National, 1:45, HS Design

  • Ich liebe Katzen...

    (diese eigenwilligen kleinen, sehr auf ihre Eingenständigkeit bedachten und zugleich ungeheuer verschmusten und einfühlsamen Tiere haben mich 50 Jahre lang begleitet und ich habe keinen Tag mit ihnen bereut)

    ...und darum lasse ich jetzt eine aus dem Sack.


    Ich musste mich Anfang Mai einer Operation unterziehen, die mich in der Folge einige Wochen in den Krankenstand versetzte. Meine Hoffnung, in der Zeit an der GP 38 bauen können, zerschlug sich leider bald, weil ich versäumt hatte, einige Bögen auszudrucken. Stattdessen widmete ich mich quasi als "Fingerübung" der CFA-16 von Hartmut Scholz im von unseren ehemaligen Mitglied Daniel aufgrund der falschen Schrifttype kritisierten Farbschema der New York Central Railway, bei der ich einige "Böcke" schoss und diese jeweils schriftlich und wo nötig auch photographisch dokumentierte. Nachdem ich den Lokkasten fertig hatte, war mir die "Handschrift" Hartmuts soweit vertraut, dass ich mich an die Drehgestelle traute und diese auch dank der fachkundigen Beurteilung und Unterstützung durch unser Forumsmitglied Bernd ( hessenfranke ) bei den Stammtischen akzeptabel fertigbekam.

    Dann überfiel mich der Ehrgeiz und ich machte diese Drehgestelle zur Grundlage der CFA-16 als Wettbewerbsmodell, allerdings im deutlich farbenfroheren Farbschema der Milwaukee Road. Dabei schwor ich mir, damit erst in die Öffentlichkeit zu treten, wenn ich sicher sein konnte, dass ich das Modell auch rechtzeitig und akzeptabel fertigstellen kann. Ich glaube jetzt, dass ich das hinbekomme.

    Bilder von der Maschine der NYC kommen separat nach Ende des Wettbewerbs, da ja immer nur eine präsentiert werden soll.


    EDIT:

    Da der Versuch, eien Lok Milwaukee Road zu bauen fehlgeschlagen ist, baue ich jetzt eine der Canadian National Railway und habe den Titel des Bauberichts dementsprechend geändert!

    Trptzdem lasse ich den Bericht über den ersten Anlauf stehen, weil er vielleicht ganz interessant ist und ich etliche Teile des ersten Versuchs weiterverwende.


    Die ersten Versuche, die Drehgestellwangen, Achsen und Räder sauber auszurichten, schlugen dank von mir zu eng gerollter Achsen fehl. Ich habe daraufhin mit der Ständerbohrmaschine schön rechtwinklig ein Loch von 5mm Durchmesser in eine dicke Sperrholzplatte gebohrt, da auch meine Lochzange diesen Durchmesser bereithält. Durch dieses Loch habe ich die aus starkem grauem Karton nachgefertigten Achsen gesteckt und erst, als sie satt darin saßen, verklebt. Damit war schon einmal sicher, dass der Durchmesser dieses Mal wirklich stimmte. Als sie fertig waren, habe ich sie probeweise durch die entsprechenden Löcher in den Drehgestellwangen gesteckt. Passten saugend. Super!

    Als nächstes habe ich den Bohrer wieder durch die Bohrung in der Sperrholzplatte gesteckt und darauf die Räder gebaut, wo nötig mit Pizzakarton verstärkt. "Prinzip Schichttorte". Kamen ganz gut raus.


    Was mir beim weiteren Bau auffiel, Kopie aus meinen Baunotizen:

    - Teil 21: Nur an der ersten Drehgestellwange sind Aussparungen für Konsolen der Bremszylinder (Teil 25*) angezeichnet, beim Rest nicht, jeweils mit Skalpell nachtragen.

    - Teile 21a und 21b sind in den Kröpfungen nicht deckungsgleich. Anscheinend hat Hartmut einfach die Kurven etwas auseinandergezogen.

    - Teil 21d: Laschen den Außenseiten sind sehr schmal.Am besten zuerst etwas breiter schneiden, damit sie präziser geknickt werden können, dann knicken, dann auf richtiges Maß schneiden.

    - Teil 21d von der Rückseite bedrucken.

    - Teile 21e habe ich versehentlich unter Querseiten geklebt, müssen obendrüber. Habe sie gedoppelt.

    - Spiralfedern 21i im Drehgestell sind zu lang. Höhe muss einen Hauch unter 9,5 mm sein..

    - Bezeichnung "22" gibt es doppelt: Einmal das Zentralrohr des Drehsattels zum Hauptkorpus und einmal der Kasten um die Blattfedern im Drehgestell.

    - Teil 23 (Radlager) ist nur einmal vorhanden. Kopieren!

    Bremszylinder:

    - Teil 25c sitzt auf dem Konus auf, der auf dem Hauptbremszylinder sitzt, dadurch können sich Ungenauigkeiten summieren. Besser wäre eine durchgängige dünne Röhre, die sich auf der Rückwand abstützt und durch den Konus geschoben wird.

    - Teile 25e sind nur achtmal vorhanden, müssen aber 16 sein. Habe sie einmal kopiert.


    Nachfolgend die Bilder der Drehgestelle, im Bau wie auch fertig.




    Die Bremszylinder, in Serie gebaut.


    Und jetzt geht es an den Lokkasten, wobei ich zuerst den Führerstand bauen werde.


    Viele Grüße, Martin

    03.11.2022 fertig: Spitfire MK.V auf Schwimmern, Models by Marek, 2. Anlauf.

    Im Bau als Wettbewerbsmodell: Fairbanks Morse CFA-16 der Canadian National Railway, HS Design, 1:45

  • Danke Bernd und alle Daumengeber!

    Der Führerstand ist jetzt so weit fertig. Mir den Konsolen unter den Sitzen der Lokführer war ich beim ersten Mal nicht 100% glücklich. Ich habe stattdessen aus Kartonstreifen eine Hilfskonstruktion aufgebaut, an der ich die Seitenteile der Konsolen angeklebt habe und alles mit Klemmpinzetten fixiert.

    Ebenso habe ich mit Klemmpinzetten die "Bedienschränke" auf den Konsolen fixiert.

    Das Teil "6i", ein Bedienhebel, sollte stumpf auf den Schrank "6g" aufgeklebt werden. Ich habe lieber einen Schlitz in Teil "6g" geschnitten und eine kleine Lasche an "6i" gelassen, die ich dann durch den Schlitz geschoben und von unten unsichtbar mit einem Hauch Sekundenkleber fixiert habe.

    Die Röhrchen "8b" sind zwar dafür vorgesehen, durch ein Loch in den Konsolen fixiert zu werden, oben allerdings stumpf gegen die Böden der Sitzflächen "8" geklebt zu werden. Ich habe oben etwas Material überstehen lassen und je ein Loch in die Böden der Sitze gestanzt, dann dort die Röhrchen eingeschoben und wieder unsichtbar mit etwas "Sekundenklecker" fixiert, was dazu führte, dass Konsolen, Röhrchen und Sitz besser winkelgerecht ausgerichtet werden konnten.

    Zuguterletzt habe ich noch die Vorderwand des Führerstands mit einem Winkel aus dickerem Karton verstärkt, da sie sich leicht wellig zeigte.

    Man sieht später kaum noch etwas vom Inneren des Führerstands, da die Fenster nicht allzu groß sind, aber die Inneneinrichtung reicht im Dämmerlicht aus, um den Eindruck liebevoller Detaillierung zu erzeugen und darauf kommt es doch an.

    Und jetzt geht es an den Lokkasten!


    Viele Grüße, Martin

    03.11.2022 fertig: Spitfire MK.V auf Schwimmern, Models by Marek, 2. Anlauf.

    Im Bau als Wettbewerbsmodell: Fairbanks Morse CFA-16 der Canadian National Railway, HS Design, 1:45

  • Hallo Martin


    Dieser BB ist an mir vorbei geschrammt. Wow, was für eine tolle Modellwahl! Da ich mir mit der RHB von HS Design auch die CFA-16 Santa Fe bestellt habe, schaue ich hier latürnich besonders aufmerksam zu!

    Was mir beim weiteren Bau auffiel, Kopie aus meinen Baunotizen...

    Eine solche Liste gibt's bei der Rhb auch und diese, insbesondere deren Länge hat mich bisher mitunter davon abgehalten, weiter zu bauen. Ich werde mir erlauben, Deine hier heraus zu kopieren und zum Bogen der Santa Fe zu legen.

    Nun wünsche ich Dir viel Spass mit dem Modell und drücke fest die Daumen, dass die Zeit reicht!

    Ich musste mich Anfang Mai einer Operation unterziehen, die mich in der Folge einige Wochen in den Krankenstand versetzte.

    Und da hoffe ich, dass alles zu Deiner Zufriedenheit verlaufen ist!


    Beste Grüsse

    Peter

  • Danke an alle "Daumengeber"! daumen1


    Hallo Peter_H ,

    solche Notizen sind nie von Übel, gemäß dem alten Motto "Erfahrung ist, wenn man den gleichen Fehler nicht dreimal macht." Ich baue ganz gerne mehr als ein Modell vom selben Typ und erfahre dadurch eigentlich immer wahrnehmbare Qualitätssteigerungen.

    Die Operation ist gut verlaufen. Leistenbrüche sind in einem körperlich anstrengenden Job wie dem Umgang mit teils massiv bewegungseingeschränkten und daher hilfsbedürftigen Menschen leider nicht selten. Jetzt achte ich darauf, den ganzen Bereich wieder sehr vorsichtig und systematisch wieder aufzubauen.


    O.K., der Lokkasten wird. Bei der Maschine der NYC hatten mich die beim Blick durch die kleinen Seitenfenster seltsam durchscheinenden Seitenwände gestört, weshalb ich sie von der Rückseite auf einem guten Laserdrucker in mäßig dunklem Grau bedruckt habe. Der Lokkasten selber ist kein großer Akt. Ich habe nur die Tankdeckel in den kleinen seitlichen Nischen mit im Durchmesser passendem "Konfetti" plastisch dargestellt und, da die Dachlüfter beim ersten Modell wenig Halt im Dach fanden, den Bereich um die Öffnungen im Dach mit Pizzakarton verdickt. Jetzt ist mehr Klebefläche da. Am Übergang vom hinteren zum vorderen Teil des Lokkastens habe ich eine durchgehende Lasche aus etwas stärkerem grauem Karton eingesetzt, das sollte vor allem an der Dachhaut Stufen vermeiden helfen. Außerdem habe ich die ersten seitlichen Lüftungsgitter aufgeklebt, bevor ich das Dach gekrümmt habe, was die exakte Übereinstimmung der Gitter mit den Konturen auf dem Lokkasten erleichtert.

    Morgen geht es mit Auspuff und Dachlüftern weiter.


    Viele Grüße, Martin



    03.11.2022 fertig: Spitfire MK.V auf Schwimmern, Models by Marek, 2. Anlauf.

    Im Bau als Wettbewerbsmodell: Fairbanks Morse CFA-16 der Canadian National Railway, HS Design, 1:45

  • Und damit, liebe Freunde, ist dieses Modell leider schon wieder aus dem Wettbewerb.

    Der Grund liegt in den Einfassungen der Dachlüfter, die an ihrer Oberkante eine zu ausgeprägte Kurve zur Anpassung an die Krümmung des Dachs aufweisen. Von unten an das Dach angepasst weisen sie Lücken zum Dach auf, von oben - mit viel Schleiferei der Öffungen nicht sonderlich vorbildgetreu im Dach eingesetzt - stehen sie über: Siehe Bild.

    Obendrein habe ich am Dach mit Klebstoff "gesaut". Damit ist das kein vorzeigbares Wettbewerbsmodell mehr.

    Die Lösung dürfte darin bestehen, sich mit Ringen aus durchgefärbtem Karton an die Dachkontur heranzuarbeiten, bis alles passt und dann von unten die Platte, die das Lüftergitter darstellt, einzupassen.


    - Oder soll ich unter Verwendung der bisher gelungenen Teile versuchen, ein weiteres Modell dieser Maschine zu bauen? Ich habe noch eine CFA 16 de Canadian National bei mir liegen. Wäre das überhaupt im Rahmen der Wettbewerbsregeln möglich?


    Viele Grüße, Martin

    03.11.2022 fertig: Spitfire MK.V auf Schwimmern, Models by Marek, 2. Anlauf.

    Im Bau als Wettbewerbsmodell: Fairbanks Morse CFA-16 der Canadian National Railway, HS Design, 1:45

  • Hallo Martin


    Das ist sehr schade!

    Oder soll ich unter Verwendung der bisher gelungenen Teile versuchen, ein weiteres Modell dieser Maschine zu bauen? Ich habe noch eine CFA 16 de Canadian National bei mir liegen.

    Wäre klasse, aber hat diese keine solche Lüfter?

    Warum sollte das nicht möglich sein im Rahmen der Wettbewerbsregeln?


    Kopf hoch und auf ein Neues!!!


    Beste Grüsse

    Peter

  • Also bei mir haben die Lüfter perfekt gepasst...oder hab ich was falsch verstanden?


    Viele Grüße, Michael


    Der Mensch lernt und leimt - und alles klebt gut!

  • Also, ich habe mich noch einmal mit den Lüftern auseinandersetzt, weil es mich einfach "anfraß". Dazu habe ich einen kleinen Kartonring aus Abfallmaterial geformt ihn durch eine Öffnung des vermurxten Daches der Milwaukee geschoben, mit ein paar Klebpunkten fixiert und dann die Kontur mit einem Druckbleistift nachgezogen, danach wieder aus dem Dach gelöst.

    In der hämischen Erwartung, völlig andere Kurven vorzufinden, als sie Hartmut verwendet hatte, habe ich den Ring zerschnitten und beide Kurven nebeneinandergehalten. Sie stimmten zu meinem beträchtlichen Frust exakt überein, genau wie von Michael K. beschrieben.

    O.K., Hartmut war also rehabilitiert. Aber woran lag es dann?

    Gut, ich hatte ja noch als Abfallmaterial weitere Ringe der entsprechenden Stellen. Die ausgeschnitten, damit die Außenringe der Dachlüfter verdoppelt.

    Und jetzt stimmte alles! Also habe ich für die Öffnungen der Dachlüfter der Variante der Canadan National den Schneidzirkel minimal kleiner und die kreisrunden Lüfter minimal größer eingestellt. Ich habe irgendwann einmal von dem hartnäckigen Gerücht gehört, dass man überlegen sollte, bevor man etwas tut und nicht unbestätigten Annahmen folgen. Könnte was dran sein...

    Das Ergebnis meiner Bemühungen seht Ihr auf den beiliegenden Bildern.

    Der Rest verlief völlig problemlos.

    Aktuell ist der vordere Teil des Lokkastens in Arbeit. Um meine Zeit zu nutzen, habe ich jetzt die Innenseite nicht dunkel bedruckt, lediglich den Spant hinter dem Führerstand habe ich auf dunkles Material durchgepaust, da die helle Rückseite bein Blick durch die hinteren Seitenfenster wirklich störte. Die Laschen von der hinteren zur vorderen Hälfte des Lokkastens habe ich wie schon bei der Milwaukee wieder aus stärkerem durchgefärbtem Karton erstellt, ebenso die von der Vorderkante des Führerstands zum Rumpfbug, dabei mit Wasserfarben farblich etwas angeglichen.

    Samstagabend geht es weiter.


    Viele Grüße, Martin

    03.11.2022 fertig: Spitfire MK.V auf Schwimmern, Models by Marek, 2. Anlauf.

    Im Bau als Wettbewerbsmodell: Fairbanks Morse CFA-16 der Canadian National Railway, HS Design, 1:45

  • Martin

    Changed the title of the thread from “Fairbanks Morse CFA-16, Milwaukee Road, 1:45, HS Design” to “Fairbanks Morse CFA-16, Canadian National, 1:45, HS Design”.
  • Hallo Martin,


    das sieht doch recht vielversprechend aus.


    Und aufgeben ist von allen möglichen Optionen eigentlich immer die mieseste. Ich freu mich, das Du dran bleibst!

  • Danke für Eure ermutigenden Kommentare und die zahlreichen gehobenen Daumen!

    Ich nutze aktuell jede zeitliche Lücke, um mit der Lok weiterzukommen.

    Der vordere Lokkasten ist obenherum geschlossen. Der tüfteligste Bereich war wohl, die inneren und die äußerem Fensterverstrebungen deckungsgleich zu bekommen, ohne mit Klebstoff herumzukleckern.

    Generell habe ich bei dem Lokkasten viel mit Markierungen mit Druckbleistift und Geodreieck auf der Innenseite gearbeitet, damit die Spanten und die Aussteifungen an der richtigen Stelle und rechtwinklig sitzen.

    Wichtig auch: An den Unterkanten wird die Hülle über- und dann im obersten Bereich zurückgefaltet. Es lohnt sich, auch hier eine Linie einzuzeichnen, damit die Spanten nicht zu tief sitzen und mit dieser Kante in Konflikt kommen. Außerdem habe ich diesen Bereich erst zuletzt geklebt, weil dadurch der Heckabschluss zwischen die Außenhülle und diesen Bereich kommt. Ich denke, das Bild verdeutlicht, was ich meine.

    Wer - wie ich - gerne mit Klemmpinzettern arbeitet, sollte sich überlegen, ob er vor dem Überfalten nicht die beiden Hälften des Lokkastens verbindet, da jetzt noch die Klebelaschen von dessen hinteren zum vorderen Teil gut zugänglich sind und bis zum Abbinden fixiert werden können.

    Die Teile 5e sind nicht in der Anleitung eingezeichnet: Es sind die "Kästen" hinter den Aussparungen zum Aufgang in den Führerstand. Die oberen sollte man vor dem Unterboden einsetzen, die unteren sollte man auf der Rückseite einfärben. Als nächstes kommt der Unterboden, erst danach die beiden unteren "Trittkästen".


    Kleines Apropos: Ich habe vor einiger Zeit praktisch und an der eigenen Person erfahren, dass die auf dem Bild verwendeten und für den Kartonmodellbau einfach genialen Klemmpinzetten eigentlich im zahnmedizinischen Bereich verwendet werden, um mittels einer beschichteten Folie die Passform von Plomben zu prüfen. Schiere Synergie bzw. sinnvolle Zweckentfremdung.


    Viele Grüße, Martin


    03.11.2022 fertig: Spitfire MK.V auf Schwimmern, Models by Marek, 2. Anlauf.

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  • Danke an alle "Daumenheber"!


    Der Bau schreitet weiter vorwärts.

    Zur Aussteifung des Bodens in Querrichtung hat Hartmut Scholz "Verstärkungsprismen" vorgesehen. Wichtig ist, ihre Positionen nicht mit den Spanten des Lokkastens sowie den Öffnungen für die Rohre, auf die später die Drehgestelle aufgesteckt werden, kollidieren zu lassen. Daher lohnt es sich, den Boden an den Lokkasten anzulegen und die späteren Stellen der Aussteifungen anzuzeichnen.

    Um die rechtwinklige Ausrichtung der oben genannten Rohre zu erleichtern, habe ich in Stücke zwei Millimeter dicker Finnpappe Löcher von acht Millimetern Durchmesser gestanzt, diese innen auf den Boden der Lok geklebt und dann von oben mit Resten von Verpackungskarton verschlossen. Da die Rohre weit unter den Fahrzeugboden ragen sind die zwei Millimeter zu verschmerzen, aber die Befestigung dürfte um Klassen besser sein. Außerdem hat man jetzt einen Tiefenanschlag beim Einkleben der Rohre.


    Ich habe im Gegensatz zur Bauanleitung zuerst jeweils die beiden Teile des Lokkastens und des Boden miteineinander verbunden und dann den Boden von hinten nach vorne eingeklebt.

    Der Lokkasten läuft übrigens nicht nach hinten auseinander: Das ist eine ausgesprochen interessante optische Täuschung, die durch die Perspektive und die diagonalen Streifen auf den Seitenwändern hervorgerufen wird! wunder1

    Beim Bau der NYC Lok neigte der Scheinwerfer am Bug dazu, nach innen zu versacken, weshalb ich auch hier vorne auf die Schmalseite der prismenförmigen Unterkonstruktion ein Stück Finnpappe geklebt habe. Deren Kanten habe ich mit der Dremel provisorisch in Form geschliffen, damit sie sich später nicht abzeichnen. Wenn ich die Hülle des Rumpfbugs aufbringe, muss vielleicht noch mehr weg.

    Morgen geht es mit dem Rumpfbug weiter und dann kommen zwei Partien, die viel Sorgfalt und Überlegung erfordern: Die leicht sphärische obere Abdeckung des Rumpfbugs und die Windschutzscheiben. Drückt mir die Daumen, dass das alles klappt!


    Viele Grüße, Martin

    03.11.2022 fertig: Spitfire MK.V auf Schwimmern, Models by Marek, 2. Anlauf.

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  • Zu ungewohnt früher Stunde wieder ein Fortschrittsbericht:


    Die Oberseite des "Rumpfbugs". Ich habe zuerst die Spanten auf die markierte Deckplatte geklebt, allerdings den von Hartmut vorgesehenen seitlichen Streifen 15f durch dickeren ersetzt, für den ich kleine Aussparungen in die Seiten der Spanten geschnitten habe.

    Die Deckplatte 15e hat es in sich. Sowohl auf der Homepage von Hartmut wie auch bei meinem ersten Bau sahen die heruntergekrümmten Seiten irgendwie "zahnlückig" aus.

    Ich habe also:

    Die Lücken mit möglichst farbgetreu angemischter Wasserfarbe geschlossen und dann die kleinen Zwickel winkelhalbierend nur ein-, aber nicht ausgeschnitten. Dann die Außenkonturen ausgeschnitten, alle Kanten gefärbt.

    Dann die Oberseite der Deckplatte vorgerundet und die Laschen an der Rückseite festgeklebt.

    Die seitlichen "Zungen" angeklebt, allerdings mit folgenden Besonderheiten:

    - Zuerst die hinterste, (von mir als Zunge 1 bezeichnet) an den seitlichen Streifen und die Bodenplatte geklebt, dann zwei ausgelassen (Zunge 4), dann eine ausgelassen und Zunge 6 angeklebt. Wichtig dabei war mir, dass die Seitenkanten rechtwinklig zur Bodenplatte standen. Ich habe nicht versucht, sie möglichst straff über die Spanten der Deckplatte zu ziehen, sondern teilweise sogar die Spanten etwas beschnitten.

    - Dann habe Lasche 2 mit einer feinen "Mondsichelschere" konturenfühlend an Naht zu Lasche 1 zurechtgeschnitten und erst, wenn die Passung perfekt war, diese Kante gefärbt. Erst danach habe ich sie an den Verstärkungsstreifen und die Bodenplatte geklebt. Die Kanten habe jeweils mit UHU eingestrichen, damit keine Lücken entstehen.

    - Danach habe die Lasche 3 auf gleiche Art zwischen Lasche 2 und 4 eingepasst, ditto Laschen 5 und 7. Lasche 7 ist die vorderste.

    Das Ergebnis hat mich deutlich besser befriedigt als mein erster Anlauf.

    Allerdings kommt jetzt das große "AAABER":

    Die seitlichen Zungen kamen jetzt durch meine Bauweise etwas zu hoch und damit entstanden teilweise heftige unbemalte weiße Blitzer an der Unterkante der seitlichen Zungen von Teil 15e oberhalb der Oberkanten des Rumpfbugs Teil 14d und des Verstärkungsstreifens 14e. Bemalen ging nicht mehr, da die Zungen bereits mit Klebstoff eingestrichen waren und daher keine Farbe mehr annahmen. Ich habe also das Teil 14e durch einen passend gefärbten Streifen ersetzt. Jetzt hat der Rumpfbug eine weitere Stufe.

    - Kurzer cholerischer Impuls: Aufgeben, da nicht mehr perfekt.

    - Gegenimpuls: LMAA! Dabeisein ist alles und dieses schöne Modell kloppe ich nicht in die Tonne. Das hat es nicht verdient. Jetzt hat meine CFA-16 eben im Betriebswerk eine kleine Modifikation erfahren. Individualität ist alles.


    Ich hatte erwartet, dass das Farbschema der Canadian National mit seiner Zweiteilung nicht so attraktiv ist, wie das anderer Gesellschaften, aber die Maschine kommt einfach wahnsinnig gut rüber.


    Nächster Schritt: Die Windschutzscheibe.

    Hierzu hat Hartmut ein separates Teil 15h zum Ankleben auf das Teil 15e vorgesehen. Es hat an seiner Vorderseite Laschen, die nach oben geknickt werden, so dass die Windschutzscheibe von vorne an ihre Rückseite geklebt wird. Die Laschen waren etwas zu lang. Sie ragten in die Scheibe hinein, daher habe ich sie behutsam gekürzt.

    Der Innenrahmen der Windschutzscheibe profitiert davon, wenn er oben und außen etwas schmaler geschnitten wird. Die Mulde oberhalb des Führerhauses hatte bei mir leichte Passprobleme mit dem Mittelknick der Windschutzscheibe, ich habe sie daher mit Abfallmaterial aus einem anderen Bausatz etwas nach vorne verlängert.

    Heute Abend sollte ich an die Detaillierung der Frontpartie kommen.


    Viele Grüße, Martin

    03.11.2022 fertig: Spitfire MK.V auf Schwimmern, Models by Marek, 2. Anlauf.

    Im Bau als Wettbewerbsmodell: Fairbanks Morse CFA-16 der Canadian National Railway, HS Design, 1:45

  • Hallo Martin,


    die Frontpartie macht doch schon mal was her.


    Und sie seiht wirklich besser aus als bei Hartmut selber.

    Beste Grüße


    von Andy


    32907-die-kartonmodellbauer-signatur-1-jpg What else?

  • Ei Martin,

    die Front ist gelungen!

    Der erwähnte Papierstreifen ist völlig unauffällig (ich baue gerade den Roten Nahverkehrswagen - in Spur 0 - den mit den superrunden Enden grins 3 - habe mir letztendlich auch mit einem Zusatzstreifen ,gedruckt auf 80g geholfen = nicht top - aber besser happy 2 )

    Dein BB ist auch im Text spitze, weil sehr informativ - lese ihn sehr gern. Freue mich auf den nächsten Stammtisch prost2


    herzlichst

    Bernd


    = für Nicht-Hessen: Ei is die üblische Begrüßung hier -

  • Zu später Stunde noch ein herzliches Dankeschön an alle Daumenheber und für Eure positiven Kommentare!


    Ich habe die Details der oberen Frontpartie doch noch nicht bearbeitet, da ich gemäß dem alten Motto "Immer schön von innen nach außen arbeiten" erst einmal die Lager für die Drehgestelle und den Tank dazwischen gebaut habe. Alles problemlos, man sollte bloß darauf achten, dass die angedeuteten seitlichen Zugänge zum Tank und der flache Kasten darunter nach vorne zeigen. Beim nächsten Modell würde ich an der Oberkante der Tanks einen Millimeter wegschneiden oder sehr farbgetreu nachfärben, sonst gibt es leicht Blitzer. Der flache Kasten lässt sich leichter unter dem Boden des Tanks fixieren, wenn man ihn anklebt, bevor der Tank unter die Bodenplatte der Lok kommt.

    Die Bauteilbezeichnung "22" gibt es doppelt: Einmal das Zentralrohr des Drehsattels zum Hauptkorpus und einmal der Kasten um die Blattfedern im Drehgestell.

    Die Frontschürze ist völlig problemlos zu bauen. Langsam wird die - wie ich finde - sehr charakteristische Frontpartie der Lok erkennbar.

    Ebenso erkennbar wird am Arbeitsplatz mein Arbeitseifer, gemäß dem alten Spruch: "Aufräumen erst, wenn es sich wirklich lohnt!" grins 3


    Viele Grüße, Martin


    03.11.2022 fertig: Spitfire MK.V auf Schwimmern, Models by Marek, 2. Anlauf.

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