Eisenbahnfähre "Schwerin" / Cony's Kartonmodellbau / 1:250

  • Hallo Freunde des geknickten Kartons,


    Cony hatte vor kurzem Geburtstag und da ich finde, dass seine schönen Fährenmodelle hier ein wenig unterrepräsentiert sind, habe ich mich entschlossen, den alten, im Kartonisten-Nirwana verschwundenen Baubericht zur Eisenbahnfähre „Schwerin“ wieder aufleben zu lassen. Ich hatte den Bericht 2013 im Vorgängerforum eingestellt und habe den Text von damals auch unverändert übernommen, deshalb auch die Gegenwartsform der Verben.


    Also auf geht’s zurück in das Jahr 2013….


    2013 ist zwar mein Volksmarinejahr, aber zur Abwechslung schiebe ich auch hier immer wieder mal ein anderes Modell dazwischen – diesmal ist es ein Schiff, das zwar im gleichen Seegebiet unterwegs war wie die VM-Einheiten, aber ein paar Jahrzehnte früher: Es ist die Eisenbahnfähre „Schwerin“ von Cony’s Kartonmodellbau, die als nächstes Modell in meiner Werft gebaut werden soll. Im Original verkehrte sie von den Zwanzigern bis in die Vierziger auf dem Trajekt Warnemünde – Gedser.


    Schon seit geraumer Zeit liegen einige von Cony’s Fähren in meinen Schubladen und mich hat es schon lange gereizt, hier mal aktiv zu werden und nicht zuletzt animiert durch Torbens Baubericht von seiner Fähre habe ich mir dieses zivile Modell ausgewählt; außerdem ist es nicht ganz zivil – im 2. Weltkrieg war die „Schwerin“ zeitweise als Hilfsminenleger und Truppentransporter im Einsatz, also entferne ich mich nicht soweit von der „Grauen“ Szene... grins 2


  • Da ichbisher noch kein Modell von Cony gebaut habe, bin ich gespannt, wie sich das Modell so anlässt – die Bauanleitung besteht aus 2 relativ dicht gezeichneten Explosionsskizzen. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Nummerierung, die nicht in der Reihenfolge des Zusammenbaus durchgeführt wurde, sondern eher räumlich zusammengehörende Bauteile bezeichnen, aber wenn man das beachtet, dann sollte man recht gut damit zurechtkommen.



  • Und los geht’s – am Anfang war das Spantengerüst wie bei fast allen Schiffsmodellen. Hierbei sind auf der Unterseite der Bodenplatte die Positionen der Spanten markiert und man soll die Positionen durch Einstechen / Durchpausen auf die Oberseite übertragen. Ich habe den Boden einfach umgedreht und die Spanten entsprechend ihrer Position dann aufgeklebt. Die farbigen Klebelaschen sind zwar jetzt nach innen gekehrt, wie man auf dem Foto sehen kann, aber die wieder rot nachzufärben, das sollte kein Problem sein, wenn dafür Bedarf besteht. Der Längsspant wird wieder durch einen Federstahlstab stabilisiert, der ein späteres Hochbiegen von Bug oder Heck des fertigen Modells verhindern soll – auf Grund der relativ niedrigen Spantenkonstruktion immer eine Gefahr.


    Vor dem Aufkleben der Spanten habe ich wie immer die Bodenplatte mit feinen UHU-Tröpfchen auf dem Laminatbrett aufgeklebt.


  • Nach dem Aushärten des Spantengerüsts wird das vorbereitete Deck aufgeklebt. Die Deckstruktur ist fein gearbeitet – die aufgedruckten Schienen müssen nicht weiter verfeinert werden, denn sie sind im Original in den Boden eingelassen, da reicht die Optik des Drucks aus, finde ich (außerdem ist der größte Teil der Schienen später im Schiffsinneren und kaum noch zu sehen).


  • Bei den nächsten Teilen werden an die Innenwände dann Teile angesetzt, die das Bootsdeck darstellen und für die oberen Teile der Innenwände die entsprechende Optik nach außen liefern. Die rotbraunen Striche an den Wänden habe ich als Handlauf interpretiert und durch Aufkleben von brauner Nähseide versucht, dreidimensionaler darzustellen.


  • Alle Innenwände des Fährdecks sind jetzt eingebaut. Schotts, die außen liegen oder im sichtbaren Bereich, habe ich verdoppelt. Für die langen Innenwände kann man es sich aber ersparen, denn da sieht man später kaum noch was, wenn das nächste Deck aufgebaut ist. Da viele Bauteile weiß sind, lässt sich im Übrigen auch problemlos eine Sicherheitskopie erstellen, um die benötigten Schotts zu erhalten, wenn jemand unbedingt alle verdoppeln will.


  • Das Aufbaudeck ist vorbereitet und liegt zum Einbau bereit. Allerdings empfiehlt der Konstrukteur, vorher Davits und Boote auf der Zwischenebene (Pfeil) zu montieren, da man später hier nicht mehr ohne Probleme hinkommt. Bei den Davits sehe ich jetzt keine Schwierigkeiten, aber die Laser-Reling um die Boote und die Boote selbst werde ich in jedem Fall vor der Decksmontage einbauen.


  • So, die Boote sind an Bord – jetzt wird das Deck aufgesetzt und verklebt. Nach einer Trocknungsphase kann dann die Bodenplatte mit einem sehr dünnen Faden von dem Laminatbrett gelöst werden, denn jetzt sollen endlich die Bordwände angebracht werden. Vor dem Anbringen der Bordwände allerdings würde ich auch noch die beiden Niedergänge auf dem Aufbaudeck (Pfeil A) montieren, denn jetzt kann man noch von außen eingreifen und die Bauteile entsprechende positionieren. Auch die Kartonstreifen, die ein dickes Deck imitieren sollen (kann man von den dafür im Bogen vorgesehenen Kartonrelingteilen abschneiden, wenn man Laser-Reling montiert), sollte man jetzt einbauen (Pfeil B)


  • Und die Bordwände sind montiert.



    Noch ein kleines Zwischenfazit nach der ersten Bauphase: Bisher hat mir das Ganze viel Spaß gemacht und gepasst hat auch alles – insbesondere die ungewöhnliche Konstruktion der Fähre sorgt doch für viel Abwechslung beim Bau und das interessante Aussehen wirkt motivierend verglichen mit dem sonstigen zivilen Schiffsbau, vor allem bei vielen älteren Frachtern mit ihrem optischen Einheitsbrei von Schanz, Ladeluken, Aufbauten, Ladeluken, Poop (u.a. einer der Gründe, die mich vorzugsweise zu „Grauen“ greifen lassen).


    Mehr von der Rekonstruktion der „Schwerin“ dann bei der nächsten „Wasserstandsmeldung“ aus der Nibelungenwerft.

    Servus
    hvt

  • Hallo Modellbauer,


    weiter geht es mit der "Schwerin"....

    Am Heck geht’s weiter – ein paar Anbauten am Schanzkleid (Pfeil) und die Reling hinten und auf dem Aufbaudeck um die Niedergänge.


  • Bevor das Dach auf die Aufbauten kommt, erst noch schnell die Bänke (Pfeil) – dann geht es an den wohl kompliziertesten Teil des Schiffes, den Bug. Das Backdeck ist aufgeklebt, die Brückenseitenwände sind montiert und die Vorderwand der Brücke liegt zum Einbau bereit.


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