Moin Kartonisten!
Wie bereits angekündigt in dem ein oder anderen Posting, darf ich nun einen "kleinen" Auftragsbau ausführen. Eine Bekannte möchte gerne auch mit uns zusammen am Ententeich fahren, und hat sich überlegt, dass "einer der ersten Flugzeugträger" doch eine interessante Idee wäre. Aber Bausätze für die USS Langley oder HMS Argus sind schwer zu finden (und Unterlagen dazu noch seltener).
Also haben wir uns für die USS Saratoga entschieden, das Schwesterschiff zur USS Lexington (und nicht zur Hornet/Enterprise/Yorktown!). Die Geschichte kann man ja auch Wikipedia oder in der Literatur nachlesen, daher hier nur ein paar Eckdaten:
Die USS Saratoga wurde als Schlachtkreuzer geplant, und hatte entsprechend eine starke Maschinenanlage für die Zeit: 184.000 PS auf vier Propeller, das ganze Turboelektrisch. Damit schaffte das Schiff, das immerhin 36.000t Verdrängung hatte, eine Geschwindigkeit von 33,25kn. Und das, muss man ja mal sagen, ist für ein Schiff, das 1920 auf Kiel gelegt wurde, eine gewaltige Maschinenanlage! Länge 270m, Breite (über alles) 32,3m, Tiefgang "nur" 7,4m.
Die Saratoga wurde mehrmals nachgerüstet und hat auch einige neue Flieger bekommen. Sie hat den zweiten Weltkrieg überlebt und ist erst am Ende bei den Atombombentests im Bikini-Atoll untergegangen. Die hat viele Schlachten geschlagen und sollte am Ende zu einem Träger für Nachtjäger umgebaut werden, hat dann die letzten Monate des zweiten Weltkrieges noch als Schulschiff gedient.
Gebaut wird nach dem Modellbaubogen von GPM:
Es ist die späte Version, also bereits mit sehr viel Flak versehen. Frei nach dem Motto "Da ist noch Platz an Deck? Stell da eine 20mm oder 40mm hin!" haben die Amerikaner nach den ersten Gefechten rund um Guadalcanal ihre Träger ja nach und nach in Igel verwandelt, bis sie sogar Probleme mit der Stabilität des Schiffs bekommen haben!
Die Saratoga werde ich wie folgt bauen:
- Unterwasserschiff getrennt von Überwasserschiff. Das hat bei der Shinano gut funktioniert. Unterwasserschiff dann mit viel Epoxid, ggf. aber ein paar Hohlkörpern im Bug, um den Trimm zu verbessern. Verbunden wird es recht simpel über 6mm Alu-Rohr in das dann von Oben 4mm Messing rein gesteckt wird, somit kann nichts verrutschen.
- Überwasserschiff "Doppelwandig", also eine Schicht Papier mit Epoxid, dann der Karton aus dem Bogen. Ob ich alles (bunt) lackiere weiß ich noch nicht, aber ich habe da eine Idee mit den Original-Teilen aus dem Bogen, die ich vorher ausprobieren möchte.
- 2 Motoren auf zwei Wellen. Das ist ausreichend (für ~4,5kg Verdrängung) und gibt mir mehr Platz für etwas größere Propeller
- Rudermaschine nach Plan
- Kein Hangardeck, Rollos/Tore wenn möglich geschlossen
Ich nutze keine weiteren Ätzteile oder Laserteile, bis auf ein paar Relings hier und da, wenn es gut aussieht und nicht dazu neigt dauernd beim Transport abzubrechen. Spanten schnibbel ich mir wie immer selbst. Aber die sind in diesem Bogen auch größtenteils "nur" 1mm Spanten, das geht nicht so sehr aufs Handgelenk.
Und dann mache ich mich mal aus ausschneiden der Spanten für das Unterwasserschiff. Denn damit geht es erstmal los, bevor später das Überwasserschiff "drüber gebastelt" wird.